Betriebliches Gesundheitsmanagement & Mitarbeitergesundheit

Wie ein betriebliches Gesundheitsmanagement dazu beiträgt, ein gesundes Arbeitsklima zu schaffen und damit langfristige Fachkräftebindung zu sichern.

 

Was ist Betriebliches Gesundheitsmanagement?

BGM bezeichnet alle Maßnahmen, Strategien und Aktivitäten, die ein Unternehmen ergreift, um die Gesundheit und das Wohlbefinden seiner Mitarbeitenden zu fördern, die Arbeitsfähigkeit zu erhalten und gleichzeitig die Unternehmensziele zu unterstützen. BGM ist somit ein integrierter Ansatz, der sowohl die physischen als auch die psychischen und sozialen Gesundheitsaspekte der Mitarbeitenden berücksichtigt. Es umfasst Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen, gesundheitliche Risiken zu vermindern und das Gesundheitsbewusstsein zu stärken, um eine bessere Arbeitsumgebung zu schaffen. Die Bedeutung von BGM liegt unter anderem in der Fähigkeit, die Mitarbeiterzufriedenheit und -motivation zu erhöhen, was wiederum die Produktivität und Effizienz des Unternehmens steigern kann. Zudem kann ein gut implementiertes Gesundheitsmanagementsystem helfen, Abwesenheiten aufgrund von Krankheiten zu reduzieren und die generelle Unternehmensgesundheit zu fördern. Durch eine gezielte Förderung der physischen und psychischen Gesundheit der Belegschaft können auch langfristige Wettbewerbsvorteile gesichert werden, da Unternehmen, die in das Wohl ihrer Mitarbeiter investieren, oft als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden.

 

Prinzipien des BGM

BGM basiert auf grundlegenden Prinzipien, die als Leitfaden dienen, um die Gesundheit der Mitarbeiter auf allen Unternehmensebenen zu verbessern. Nach der Luxemburger Deklaration unterliegen betriebliche Gesundheitsmaßnahmen folgenden wichtigen Bausteinen. Die erste Leitlinie bezieht sich auf die Partizipation, welche die Inkludierung aller Beschäftigten darstellt. Das Prinzip der Integration befasst sich mit der Berücksichtigung von Gesundheitsmaßnahmen bei Entscheidungen in allen Unternehmensbereichen. Um eine systematische Durchführung und damit den größtmöglichen Erfolg einer Gesundheitsmaßnahme zu generieren, bedarf es einem gezielten Projektmanagement, welches sich aus Bedarfsanalyse, Prioritätensetzung, Planung, Ausführung, kontinuierliche Kontrolle und Bewertung der Ergebnisse zusammensetzt. Abschließend steht das Prinzip der Ganzheitlichkeit von Gesundheitsmaßnahmen, welches verhaltens- und verhältnisorientierte Maßnahmen berücksichtigt, den Ansatz der Risikoreduktion verfolgt und den Ausbau von Schutzfaktoren beziehungsweise Gesundheitspotenzialen unterstützt.

 

Die drei Säulen im BGM

BGM ruht auf drei Hauptsäulen. Dabei sind das Arbeitsschutzmanagement und das Betriebliche Eingliederungsmanagement gesetzlich vorgeschriebene Bestandteile des Gesundheitsschutzes. Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) sind ein, für den Arbeitgeber, frei durchzuführender Bestandteil des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Die BGF setzt sich aus Maßnahmen zur Verhältnis- und Verhaltensprävention zusammen. Verhaltensprävention zielt darauf ab, individuelle Verhaltensweisen zu beeinflussen, um gesundheitsschädliche Muster der Mitarbeiter zu identifizieren und durch gesundheitsfördernde Alternativen zu ersetzen. Dazu gehören Schulungen, Workshops und Programme zur Förderung gesunder Lebensstile, die dazu beitragen, das Gesundheitsbewusstsein der Mitarbeiter zu stärken. Die zweite Säule der betrieblichen Gesundheitsförderung, die Verhältnisprävention, befasst sich mit den strukturellen und prozessorientierten Aspekten des Unternehmens. Hierunter fallen die Gestaltung sicherer und ergonomischer Arbeitsplätze, Optimierung von Arbeitsabläufen und die Implementierung von Gesundheitsmanagement-Software, um Arbeitsbelastungen zu minimieren. Schließlich wird durch die Förderung einer gesundheitsfördernden Unternehmenskultur sichergestellt, dass der gesamte Betrieb in ein Umfeld verwandelt wird, das das Wohlbefinden der Mitarbeiter aktiv unterstützt. Diese Bausteine kombiniert schaffen eine umfassende Strategie, die dazu beitragen kann, die Gesundheit der Belegschaft zu verbessern und gleichzeitig die organisatorische Leistungsfähigkeit zu erhöhen. 

 

Maßnahmen und Umsetzung von BGM

Ein erfolgreiches BGM erfordert die sorgfältige Planung und Umsetzung verschiedener Maßnahmen, um die Gesundheit der Belegschaft zu fördern. Praktische Schritte zur BGM-Implementierung beginnen oft mit einer gründlichen Analyse der aktuellen Gesundheitslage im Unternehmen, um spezifische Bedürfnisse und Herausforderungen zu identifizieren. Auf dieser Basis können unter anderem maßgeschneiderte Programme zur betrieblichen Gesundheitsförderung entwickelt werden, die auf die spezifischen Anforderungen der Mitarbeiter abgestimmt sind. Zu den häufigsten Maßnahmen gehören Gesundheitsworkshops, Fitnessprogramme und Stressmanagement-Seminare, die auf die Förderung eines gesunden Lebensstils abzielen. Um den größtmöglichen Nutzen aus den Ergebnissen dieser Maßnahmen zu ziehen, können digitale Werkzeuge zur effizienteren Verfolgung und Evaluation herangezogen werden. Dies soll die Kommunikation und die Teilnahme von Beschäftigten an gesundheitlichen Initiativen verbessern. Neben der technologischen Unterstützung ist es entscheidend, eine Unternehmenskultur zu etablieren, die Gesundheitsthemen priorisiert und das Engagement der Mitarbeiter für ihre eigene Gesundheit stärkt. Durch die Steigerung der Gesundheitskompetenz jedes einzelnen Arbeitnehmers können langfristig zufriedenere Mitarbeiter den Unternehmenserfolg steigern. Diese umfassende Herangehensweise stellt sicher, dass BGM nicht nur ein einmaliges Projekt bleibt, sondern ein integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie wird, der nachhaltig zum Wohl der Mitarbeiter und zum Erfolg des Unternehmens beiträgt.

Weiterbildung und Karriere im Bereich Betriebliches Gesundheitsmanagement

Im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) bieten sich vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten und Karrierechancen für Fachkräfte, die eine Rolle in der Förderung der Mitarbeitergesundheit übernehmen möchten. Berufliche Möglichkeiten reichen von Positionen als Gesundheitsberater und BGM-Manager bis hin zu spezialisierten Rollen in großen Unternehmen, die umfangreiche Gesundheitsprogramme implementieren. Diese Positionen bieten nicht nur persönliche Erfüllung, indem sie einen direkten Einfluss auf das Wohlbefinden der Mitarbeitenden haben, sondern auch attraktive Gehälter, die das Vertrauen in diese entscheidende Unternehmensfunktion widerspiegeln. Weiterbildungsangebote und Zertifikate spielen eine zentrale Rolle dabei, interessierten Fachleuten das notwendige Wissen und die Fähigkeiten zu vermitteln, um in dieser wachsenden Branche erfolgreich zu sein.
 

Betriebliches Gesundheitsmanagement: Lehrgänge der BSA-Akademie

Über 90 staatlich geprüfte und zugelassene Qualifikationen im Bereich Prävention, Fitness und Gesundheit:

Wenn Sie als Trainer, Gesundheitsdienstleister oder Verantwortlicher für das betriebliche Gesundheitsmanagement in einem Unternehmen tätig sind, erhalten Sie durch die Lehrgänge im Fachbereich BGM die erforderlichen Fähigkeiten und Werkzeuge, die für die Entwicklung eines systematischen und nachhaltigen Gesundheitsmanagements in Betrieben notwendig sind.

 

Fachkraft für Betriebliches Gesundheitsmanagement (IHK)

Im Lehrgang Fachkraft für Betriebliches Gesundheitsmanagement (IHK) erwerben die Teilnehmenden alle wesentlichen Fähigkeiten, um ein BGM erfolgreich in Unternehmen einzuführen und weiterzuentwickeln. Dabei liegt der Fokus auf einer bedarfs- und prozessorientierten Herangehensweise (unter anderem orientiert an den Qualitätskriterien des GKV-Leitfaden Prävention). So sind die Teilnehmenden in der Lage, einen Handlungsbedarf zu erkennen, Ziele und Strategien zu definieren sowie die weitere Vorgehensweise zu planen und zu steuern. Zudem können sie geeignete Methoden und Instrumente auswählen und anwenden, um die betriebliche Situation hinsichtlich gesundheitlicher Belastungen und Ressourcen zu analysieren. Auf dieser Basis lassen sich zielführende Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit ableiten und hinsichtlich ihrer Effektivität bewerten.

 

Weiterbildung zum Betrieblichen Gesundheitsmanager

Qualitätsgesichertes BGM im Unternehmen aufbauen: Die Teilnehmenden des Lehrgangs lernen, Prozesse zu koordinieren, um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden als wichtigen Wettbewerbsfaktor zu erhalten und zu fördern. Sie erwerben die erforderlichen Fähigkeiten, um ein BGM strategisch zu planen und umzusetzen, Gesundheitsanalysedaten zu bewerten und ein zielgerichtetes, strategisches Interventionskonzept zur Verbesserung der gesundheitlichen Situation im Betrieb zu entwickeln. Dabei kommen unter anderem integrierte Management- und Evaluationssysteme sowie die Qualitätsstandards der DIN SPEC 91020 zum Einsatz. Zudem werden den Teilnehmenden Methoden der Arbeitsorganisation und -gestaltung sowie kontinuierliche Verbesserungsprozesse und Instrumente des Betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) nähergebracht. Außerdem werden sie in die Lage versetzt, das Thema Gesundheit in den Personal- und Organisationsentwicklungsprozess zu integrieren und die Kriterien für gesundheitsbewusstes Führen zu berücksichtigen.

Weiterbildungen im BGM