Athletiktrainer im Karate

Jens Stenschke war schon immer sportlich aktiv. Ende der 80er-Jahre hat er Karatesport ausgeübt und ist dann als 16-Jähriger zum Kraftsport gewechselt. In den 90er-Jahren hat er intensiv Kraftsport und Bodybuilding betrieben. Während der Saison im Herbst 1995 und Frühjahr 1996 bestritt er sogar als Junior (U21) Bodybuilding-Wettkämpfe in der Klasse bis 80 kg, so der heute 49-Jährige. Im Jahr 1999 erlangte er die Fitnesstrainer-B-Lizenz an der BSA-Akademie. Wie es dazu kam, welche Lehrgänge er mittlerweile absolviert hat und wie es zum Job des Athletiktrainers kam, hat er uns im Interview erzählt.

Gemeinsames Foto mit seinem Sohn Malcolm. Jens trainiert auch ihn als Athletik-und Leistungssport-Trainer.

Von der Fitnesstrainer/in-B-Lizenz zum Trainer im Karate

Jens Stenschke studierte Physikalische Technik, mit dem Schwerpunkt Gesundheitstechnik, währenddessen ergab sich für ihn die Gelegenheit, nebenberuflich in einem Sportstudio in Bochum-Wattenscheid als Trainer zu arbeiten.

"So habe ich mich 1999 für die Fitnesstrainer/in-B-Lizenz der BSA-Akademie entschieden. Im selben Jahr folgte die Weiterbildung zum 'Trainer für Prävention und Gesundheitssport.' Die BSA-Akademie hatte schon damals einen sehr guten Ruf im Bereich Fitness- und Kraftsport, weshalb von meiner Seite die Wahl eindeutig ausfiel."

Anschließend schloss er den Studiengang "Medical Engineering" mit dem Master of Science (M.Sc.) ab, "die Inhalte aus dem BSA-Lehrgang waren eine sehr gute Unterstützung." So konnte Stenschke während seiner damaligen Zeit als Trainer viele Sportlerinnen und Sportler im Gesundheitsbereich sowie im Breiten- und Wettkampfsport betreuen.

"Als Ingenieur war ich in der Entwicklung von Magnet-Resonanz-Tomographen tätig und bin dann ausgestiegen, um meine beiden Kinder zu betreuen (verlängerte Elternzeit). Dies war mir möglich, da meine Frau sich in der Weiterbildung zur Fachärztin für Viszeralchirurgie befand.

Da meine Kinder (Zwillinge) mit 8 Jahren, also 2017, mit Karate anfingen, führten wir diesen Sport gemeinsam aus, auch weil ich zu dieser Zeit bereits wieder Karate in Bamberg ausübte. So konnte ich meine Kinder von Anfang an mittrainieren. Im Sommer 2019 übernahm ich die Aufgabe als Trainer einer Wettkampfgruppe der Schüler / Jugendlichen beim Karate Dojo Bamberg, im Post SV Bamberg e.V."

Faszination für die Fitness- und Gesundheitsbranche

An der Branche fasziniert ihn, dass viele Sportlerinnen und Sportler aus verschiedenen Sportrichtungen sich mit dem gleichen Thema beschäftigen: Fitness und Kraftsport. "Man trifft in Sportstudios auf viele verschiedene Sportler und auf Personen aus verschiedenen Berufen, die gemeinsam Sport betreiben. Der Fitnesssport bzw. das Sportstudio ist eine hervorragende Begegnungsstätte, um sich fit zu halten, Menschen kennenzulernen sowie eine 'Auszeit' aus dem Alltag zu erhalten. Zudem ist es besonders wertvoll, dass man lernt, sich selbst, gegebenenfalls mit einem Trainingspartner, zu motivieren, da der Trainer nicht bei jeder Trainingseinheit neben einem steht und einen antreibt", so der 49-Jährige.

Next step: Lehrgang Athletiktrainer/in

"Das Athletiktraining ist im Wettkampfsport und Leistungssport Karate mittlerweile fester Bestandteil, was mich dazu inspiriert hat, die Lehrgänge zum Athletiktrainer sowie den Lehrgang Athletiktrainer für Leistungssport bei der BSA Akademie zu absolvieren. Da mir das Erstellen und Umsetzen von Trainingseinheiten sehr viel Spaß macht und es mir eine Herausforderung ist, dies in einem Gruppentraining für Karate einzubringen, habe ich mich nach diesen beiden Lehrgängen entschieden, die weiteren Ausbildungen bis zur Athletiktrainer-A-Lizenz zu absolvieren, um dies im Anschluss zu meinem Beruf machen zu wollen."

Neben den Lehrgängen, die Teil der Athletiktrainer-A-Lizenz sind, hat er außerdem den Lehrgang Existenzgründung, Fitnesscoach, Berater für Sporternährung sowie Lehrer für Fitness absolviert.

"Die Gesamtheit der Ausbildungen soll mir die Möglichkeit geben, im Bereich Athletik und hier insbesondere im Wettkampfsport Athleten betreuen, trainieren und in ihren sportlichen Leistungsfähigkeiten optimieren zu können."

Zudem plant Jens mit seiner Weiterbildung zum Athletiktrainer die Festanstellung in einem leistungsorientierten Sportstudio bzw. die freiberufliche Tätigkeit als Personal Trainer auf dem Gebiet Wettkampf-/ Leistungs- und Gesundheitssport.

"Die nebenberufliche Weiterbildung war so ausgelegt, sodass man beides Studium (oder Beruf) sowie Trainer-Ausbildung unter einen Hut bringen konnte. Die Möglichkeit selbst zu steuern und zu entscheiden, wann man wie viel lernt, ist hervorragend."

Als Trainer im Karateverein tätig

Aktuell ist Stenschke als Trainer im 1. Shotokan Karate Zentrum Forchheim e.V. tätig. Dort ist er für die von ihm eingeführte Einheit 'Funktionales Karate Training' zuständig. Die Einheit basiert auf Athletiktraining, Fitness und Karate. Zusätzlich bietet er dort HIIT-Kurse (High Intensity Interval Training) für Karate an.

Das 1. Shotokan Karate Zentrum Forchheim ist ein Karate-Verein für Breiten-, Wettkampf- und Leistungssport und zusätzlich Stützpunkt Nord für den Landeskader Karate Kata und Kumite in Bayern des Bayerischen Karate Bundes e.V. Als Gasttrainer hatte er auch bereits die Möglichkeit, den Landeskader Karate Kumite des Bayerischen Karate Bundes e.V. am Stützpunkt Nord Forchheim, im Bereich der Athletik, zu trainieren. Des Weiteren ist er als Trainer/ Dozent bei Lehrgängen für Breiten- und Wettkampfsport im Karate tätig und übernimmt dabei die Aufgaben im Athletiktraining.

Sportlerbetreuung im Vordergrund: Fitness, Ernährung und Mentale Fitness entscheidend

Sein größtes Interesse gilt dem Fitness- und Individualtraining, gefolgt von Ernährung und mentaler Fitness. Diese Bereiche sind für ihn von großer Bedeutung, da sie sich ideal für den Wettkampf- und Leistungssport ergänzen und ihm ermöglichen, Athletinnen und Athleten optimal zu betreuen.

"Als Ergänzung zu meiner Fitnesscoach-Lizenz sehe ich als mögliche Weiterbildung die Mentaltrainer/in-B-Lizenz, da diese Weiterbildung mir eine wahrscheinlich bessere mentale Betreuung von Sportlerinnen und Sportler ermöglichen wird."