Der gebürtige Berliner wollte nach dem Abitur eigentlich Psychologie studieren – doch seine Leidenschaft zum Sport war größer. "Ich habe als Kind schon immer Fußball gespielt und mein Traum war es, irgendwann einmal für eine professionelle Fußballmannschaft zu arbeiten. Daher habe ich mich dazu entschieden, in der Sport- und Fitnessbranche Fuß zu fassen."
2002 mit der Fitnesstrainer-B-Lizenz begonnen
"Ich habe dann geschaut, welche Möglichkeiten es gibt, Fitnesstrainer zu werden. Ein Freund hat mir daraufhin die Lehrgänge der BSA-Akademie empfohlen. Damals habe ich zuerst die Fitnesstrainer-B-Lizenz absolviert." Nach erfolgreichem Abschluss hat er als Fitnesstrainer in verschiedenen Studios in Berlin angefangen. "Ich wollte mich dann aber auch im Bereich der Ernährung weiterbilden und habe mich daher noch für den Fitnessfachwirt entschieden." Die Fachwirtqualifikation vermittelt umfassende Kenntnisse in den Bereichen Betriebswirtschaftslehre, Marketing, Team- und Personalführung, Qualitätsmanagement sowie Verkauf und Kundenbetreuung. Zusätzlich werden sportmedizinische, trainingsmethodische, ernährungswissenschaftliche und sportpraktische Inhalte sowie auch grundlegende sportpädagogische Fachkenntnisse geschult. "So konnte ich mir umfassendes Fachwissen im betriebswirtschaftlichen und im sportlichen Bereich aneignen."
Nachdem er erste Erfahrungen als Fitnesstrainer gesammelt und die Fachwirtqualifikation erfolgreich abgeschlossen hatte, fing er als Personal Trainer im Aspria Berlin an. Dort lernte er 2009 den damaligen Trainer der kasachischen Fußballnationalmannschaft, Bernd Storck, kennen. "Das war purer Zufall. Bernd hat damals in dem Fitnessstudio trainiert, in dem ich gearbeitet habe. Er war zu dieser Zeit auf der Suche nach einem Athletiktrainer für die Nationalmannschaft – da habe ich sofort die Initiative ergriffen."
Victor arbeitete dann zwei Jahre als Athletiktrainer in Kasachstan, danach kam eine Anfrage aus Athen. "Ich habe dann kurze Zeit für Olympiakos Piräus gearbeitet, aber es zog mich wieder in meine Heimat Berlin."
Erfolgsgeschichte mit der ungarischen Fußballnationalmannschaft erlebt
2015 kam schließlich eine Anfrage des ungarischen Fußballverbandes. "Ich sollte unter Bernd Storck als Fitnesscoach arbeiten und mehr Struktur in den Verband bringen. Ich habe dann das Athletiktraining geleitet und Ernährungspläne geschrieben." Daraufhin hat sich die ungarische Fußballnationalmannschaft für die Europameisterschaft in Frankreich 2016 qualifiziert. "Da waren wir mit Portugal, Island und Österreich in einer Gruppe. In der Vorrunde haben wir gegen Österreich gewonnen, gegen Island 1:1 gespielt und gegen Portugal mit Cristiano Ronaldo sogar 3:3." Ungarn wurde damit Gruppensieger vor Island und Portugal. "Im Achtelfinale sind wir 0:4 gegen Belgien ausgeschieden. Aber als wir nach der EM nach Budapest zurückkamen, wurden wir gefeiert, als hätten wir die Europameisterschaft gewonnen. Das war eine tolle Zeit."
Im Anschluss nach Belgien zu Royal Excel Mouscron
"2018 ging ich dann mit Bernd Storck nach Belgien. Dort war ich als Athletiktrainer für den belgischen Erstligisten Royal Excel Mouscron tätig." Victor zog es aber wieder nach Ungarn. "Ich bin 2016 mit meiner Familie nach Ungarn gezogen und wollte nach einem Jahr in Belgien wieder zurück nach Budapest." Insgesamt hat er zehn Jahre mit Bernd Storck zusammengearbeitet. "Wir haben viel erlebt und viele Erfolge gefeiert."
Zurück in die Wahlheimat Budapest
Zurück in Ungarn fing er im Januar als Head of Fitness and Performance beim Fußballverein Zalaegerszegi TE an, der in der vergangenen Saison von der zweiten in die erste Liga aufgestiegen ist. "Dann bekam ich das Angebot, als Athletiktrainer und Ernährungsberater beim MOL Fehérvár FC unter Gabor Marton zu arbeiten. Mit ihm habe ich schon in der Vergangenheit erfolgreich zusammengearbeitet." Der Verein spielt in der ersten Fußballiga Ungarns, der Nemzeti Bajnokság. In der vergangenen Saison wurden sie Zweiter und haben sich damit zur Teilnahme an der 1. Qualifikationsrunde der UEFA Europa League 2020/21 qualifiziert. Das erste Spiel des MOL Fehérvár FC findet am 27. August gegen Bohemians Dublin statt.
Wir drücken die Daumen und wünschen Victor und seiner Mannschaft viel Erfolg für die Zukunft!