Durch Qualifikationen vom Hobby zum sicheren Standbein

Sabine Bergs ist als "Head of Strategic Account Management and Marketing" bei einer Unternehmensberatung in der Digitalisierungsbranche tätig. Nebenberuflich geht sie regelmäßig ihrer Leidenschaft nach – seit fast 20 Jahren ist sie als Coach und freiberufliche Trainerin tätig.

 

"Sport war immer Teil meines Lebens. Als Kind war es das, was die Eltern ausgesucht haben: Tennis, Schwimmen, karnevalistischer Tanz." Mit den Jahren kristallisierte sich das Tanzen als Hauptsportart heraus. "Wer sich mit dieser Sportart auseinandersetzt, weiß, dass sie nur in Kombination mit Kraft-, Beweglichkeits- und Cardiotraining möglich ist, wenn man gewisse Leistungen bringen möchte", so die Eschweilerin.

 

"Erst da wurde mir bewusst, welch ein Qualifikations-Dschungel dort draußen herrschte"

So kam sie schließlich zur Fitness- und Gesundheitsbranche. "In mir reifte irgendwann der Wunsch, vor einer Gruppe zu stehen und eine gute Trainerin zu sein." Daraufhin erkundigte sie sich nach einer passenden Ausbildung. "Ich entschied mich damals für einen regionalen Anbieter, absolvierte die Ausbildung und präsentierte sie stolz der Studioleitung in meinem Studio." Die Studioleitung konnte darüber jedoch nur schmunzeln und sagte zu ihr, dass sie damit zwar unterrichten dürfe, dies aber keine fundierte Ausbildung sei. "Erst da wurde mir bewusst, welch ein Qualifikations-Dschungel dort draußen herrschte." Das war im Februar 2002. Die Studioleitung riet ihr damals dazu, im April zur FIBO nach Köln zu fahren und sich dort zu informieren. Dort traf sie dann erstmals auf die BSA-Akademie.

Weiterbildung unter Palmen

"Ein kompetentes Team stand mir vor Ort Rede und Antwort, drängte mich zu nichts und so machte das gesamte Konzept einen guten Eindruck. Ich gebe zu, das damalige Angebot, die Weiterbildung unter Palmen zu absolvieren, gab auch sein Nötigstes dazu." Noch im gleichen Jahr absolvierte sie eine Weiterbildung zur Gruppentrainerin auf Mallorca. "Es war eine tolle Zeit, super Dozenten und das Feuer war entfacht. Vor Ort kam ich erstmals mit Pilates in Kontakt und absolvierte spontan auch diesen, damals noch neuen Lehrgang in Köln, bei einem sensationellen Dozenten-Team, mit dem ich zum Teil auch heute noch in Kontakt stehe."
Es folgten kurzfristig noch weitere Lizenzen, unter anderem zur Ernährungstrainerin und zur Trainerin für Cardiofitness. 2004 ging es wieder nach Mallorca. "Dann passte das Lehrgangssystem für längere Zeit nicht mehr in mein Leben und ich habe die BSA-Akademie nur noch mit einem halben Auge verfolgt, um als Trainerin zumindest immer die wichtigsten Trends im Auge zu haben."

Gasttrainerin bei Aldiana

Während ihres Studiums an der RWTH Aachen nutzte sie die Semesterferien, um ihrem „Traumjob“ nachzugehen – der Animation. Was 2006 mit Kinder- und Jugendanimation bei Aldiana begann, ist bis heute Bestandteil ihres Lebens. Denn wann immer es ihr möglich ist, unterstützt sie die Aldiana-Familie als Gasttrainerin.

Mentale Gesundheit ist heute wichtiger denn je

"Ich arbeite mittlerweile seit fast 20 Jahren als Trainerin & Coach und mir ist erst vor einigen Jahren aufgefallen, dass körperliche Fitness nicht ausreicht." Sabine betreute zu dieser Zeit auch Klienten, die sich in Chemotherapie befanden, magersüchtig, sportsüchtig oder schlicht vom Leben gestresst waren. "Schnell wurde mir bewusst, dass meine damalige Ausbildung im Umgang mit den entsprechenden Krankheitsbildern nicht ausreichte. Zwar hatte ich rückblickend eine sehr gutes intuitives Vorgehen, aber fundiert war es nicht. Ich habe dann mit meiner ehemaligen BSA-Dozentin gesprochen und sie empfahl mir den Lehrgang zur Beraterin für Stressmanagement. Wenige Wochen später absolvierte ich diesen und war begeistert. So ergab es sich, dass ich 2020 die Profiqualifikation im Bereich Mentale Fitness absolvierte. Die ideale Ergänzung zu den bereits vorhandenen Qualifikationen in den Bereichen Bewegung, Ernährung und Psychotherapie. Das war eigentlich nie geplant, aber es hat sich dann letztlich so ergeben, da ich nach dem ersten Lehrgang so überzeugt war, dass diese Weiterbildung mein persönliches Profil ergänzt."

Es folgten weiterhin die Fachkraft für Betriebliches Gesundheitsmanagement und der zuletzt absolvierte Lehrgang zur Trainerin für Fitnesstraining in der Krebsnachsorge.

„Insbesondere das Thema Krebs ist in den vergangenen Jahren immer präsenter in den Studios geworden, aber leider fehlt für Betroffene oft ein Ansprechpartner, der sich mit der Thematik auskennt. Diese Lücke wollte ich schließen. Das Thema BGM hingegen ist etwas, dass mich auch hauptberuflich interessiert – hier gibt es z. B. die „New Work“ Bewegung. Denn gerade im letzten Jahr haben sich die Bereiche Job und Familie immer mehr vermischt und Gesundheit ist die Voraussetzung für beides. Auch wir im Center Smart Services haben dies längst erkannt und wollen 2021 gemeinsam mit dem FIR an der RWTH Aachen und einem weiteren Partner das Augenmerk darauf richten. Auch ist der Bereich Trainings, Coachings und der Therapie für mich persönlich ein Bereich, den ich 2021 sukzessive ausbauen möchte.“

Qualifikationen zum Hobby gemacht

"Ich habe die Qualifikationen zu meinem Hobby gemacht. Das ist etwas, dass mir Spaß macht, mich menschlich und persönlich weiterbringt und mir sicherlich auch beruflich schon die ein oder andere Tür über die Jahrzehnte hinweg geöffnet hat. Denn das, was man im Sport- und Gesundheitsbereich lernt, kann man auch im Maschinen-/Anlagenbau, der Weiterbildungsbranche oder zum Netzwerken auf Konferenzen nutzen."