Fitnesstraining als Strategie für gesundes Altern

Krafttraining gilt vor allem als ein wichtiger Schutzfaktor gegen Muskelabbau und Kraftverlust im Alter. Ausdauertraining stärkt insbesondere das Herz-Kreislauf-System. Beides zusammen, regelmäßig betrieben, kann wie ein Medikament gegen Bluthochdruck und erhöhte Blutzuckerwerte sowie zum Fettabbau eingesetzt werden. Dies gilt auch für Menschen im fortgeschrittenen Alter.

Dass der Alterungsprozess zu einem Abbau von Muskelmasse und Kraft führt, gilt als sicher. Das Auftreten einer geringen Muskelmasse kombiniert mit einer geringen Muskelkraft bzw. Muskelleistung, wird als Sarkopenie bezeichnet. Kommt es darüber hinaus zu einer erheblichen Zunahme von Körperfett bei relativ stabilem BMI, treffen Fettleibigkeit und Sarkopenie aufeinander. Dieses Phänomen wird als sarkopenische Adipositas bezeichnet. Neuere Studien zeigen, dass sarkopenische Adipositas in einem engen Zusammenhang mit Erkrankungen des Stoffwechsels und des Herz-Kreislaufsystems stehen. Kennzeichen sind u.a. erhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte sowie Bluthochdruck, die mit negativen gesundheitlichen Folgen einhergehen (Choi, 2016).

Kirk, Feehan, Lombardi und Duque (2020) weisen in ihrer Übersichtsarbeit darauf hin, dass körperliche Belastung zu einer erhöhten Freisetzung hormonähnlicher Substanzen führt, die als Zytokine bezeichnet werden. Es kommt zu einer positiven Wechselwirkung zwischen Muskeln, Knochen und Fettgewebe. Diese erhöht den Muskelaufbau, die Knochenbildung, die Bildung von Zellkraftwerken (Mitochondrien), verbessert den Glukose- und Fettstoffwechsel und reduziert Entzündungsmarker im Körper.

Die Effekte des Krafttrainings gehen über Muskelaufbau und Kraftzuwachs hinaus

Ziel einer Studie von Hu, Xia, Zeng, Ye und Mei aus dem Jahr 2024 war es, Auswirkungen von Kraftzirkeltraining auf umfassende Gesundheitsindikatoren bei älteren Erwachsenen zu untersuchen. Die Autoren schlussfolgern, dass ein Kraftzirkeltraining die Körperzusammensetzung, die Muskelkraft, die Ausdauer, den Blutdruck und die funktionelle Eigenständigkeit bei älteren Erwachsenen verbessert. Dabei zeigt sich, dass ein Training mit hoher Intensität für die Körperzusammensetzung förderlicher ist, während ein Training mit mittlerer bis niedriger Intensität effektiver für die Senkung des Blutdrucks ist.

Für Trainerinnen und Trainer ist die optimale Gestaltung eines gesundheitsorientierten Fitnesstrainings nicht nur für gesunde Aktive wichtig. Besonders anspruchsvoll wird diese Aufgabe bei der Betreuung von Menschen mit gesundheitlichen Risiken und verminderter Fitness, wie beispielsweise bei inaktiven Senioren.

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Literatur

Choi K. M. (2016). Sarcopenia and sarcopenic obesity. The Korean journal of internal medicine, 31(6), 1054–1060. https://doi.org/10.3904/kjim.2016.193

Hu, C., Xia, Y., Zeng, D., Ye, M., & Mei, T. (2024). Effect of resistance circuit training on comprehensive health indicators in older adults: a systematic review and meta-analysis. Scientific reports, 14(1), 8823. https://doi.org/10.1038/s41598-024-59386-9

Kirk, B., Feehan, J., Lombardi, G., & Duque, G. (2020). Muscle, Bone, and Fat Crosstalk: the Biological Role of Myokines, Osteokines, and Adipokines. Current osteoporosis reports, 18(4), 388–400. https://doi.org/10.1007/s11914-020-00599-y