Ernährungsberater Ausbildung: Ein Überblick
Aufgaben von Ernährungsberatern
Ernährungsberater übernehmen typische Aufgaben des Berufsfelds: Sie führen Ernährungsberatungen im präventiven Bereich für unterschiedliche Zielgruppen selbstständig durch. Sie analysieren und bewerten das Ernährungsverhalten ihrer Kunden und passen dieses mit geeigneten Maßnahmen und Empfehlungen an.
Ausbildungswege
Um Ernährungsberater zu werden, stehen Interessierten verschiedene Ausbildungswege offen, die sich hinsichtlich ihrer Dauer, Struktur und Intensität unterscheiden. Ernährungsberater ist keine klassische Ausbildung, es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, diesen Beruf zu erlernen. Zum einen gibt es verschiedene Aus- und Weiterbildungen an Bildungsinstituten, z.B. der Lehrgang "Ernährungsberater BSA" der BSA-Akademie. Zum anderen kann auch ein Studium an einer Hochschule, z.B. zum Bachelor of Arts Ernährungsberatung an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), gewählt werden.
Unterschied zwischen Ausbildung und Studium
Der Unterschied zwischen einer Aus- oder Weiterbildung und Studium liegt in ihrem Zweck, ihrer Struktur und den Zugangsvoraussetzungen:
1. Weiterbildung:
- Ziel: Erweiterung oder Vertiefung von Wissen und Fähigkeiten, die oft berufs- oder praxisnah sind.
- Dauer: In der Regel kürzer, oft nur wenige Tage, Wochen oder Monate.
- Zugang: Oft für Berufstätige, die bereits eine Ausbildung oder ein Studium abgeschlossen haben. Meist keine formalen Zugangsvoraussetzungen.
- Abschluss: Meist Zertifikate oder Teilnahmebestätigungen.
- Praxisnähe: Oft sehr anwendungsbezogen und darauf ausgelegt, spezifische berufliche Fähigkeiten zu vermitteln.
2. Studium:
- Ziel: Erwerb eines akademischen Abschlusses (z. B. Bachelor, Master) mit einem umfassenden theoretischen Hintergrund.
- Dauer: Längerfristig, in der Regel mehrere Jahre (3-5 Jahre).
- Zugang: Formale Zugangsvoraussetzungen, wie das Abitur oder eine Hochschulzugangsberechtigung.
- Abschluss: Akademischer Titel (Bachelor, Master).
- Theorieorientierung: Breiter angelegtes Wissen, das sowohl theoretische als auch forschungsbasierte Inhalte umfasst. Im Rahmen eines dualen Studiums werden die Inhalte zudem praxisnah und interdisziplinär vermittelt.
Beispiele:
Lehrgang "Ernährungsberater BSA":
Dauer: 9 Monate mit 19 Tagen Präsenzphase; 1 Tag Abschlussprüfung „Lehrer/in für Ernährung“
Der Lehrgang setzt sich aus verschiedenen Modulen im Bereich der Ernährung sowie dem Lehrgang „Existenzgründung“ zusammen. Neben ernährungsphysiologischen Inhalten werden auch grundlegende psychologische und pädagogische Fähigkeiten geschult. Darüber hinaus erwerben die Teilnehmer umfassende Kompetenzen, die für eine erfolgreiche Existenzgründung als Ernährungsfachkraft am Markt benötigt werden. Dazu zählen u. a. die Entwicklung eines Existenzgründungsplans und des Geschäftsmodells bzw. Unternehmenskonzepts sowie die Vermeidung typischer Fehler im Rahmen einer Existenzgründung. Mit diesem Lehrgang soll den Teilnehmern der Einstieg in die Selbstständigkeit als Ernährungsberater/in erleichtert werden. Selbstständig als Ernährungsberater/in zu arbeiten bedeutet, über breit gefächerte Kompetenzen aus den Bereichen Ernährung, Coaching, Kommunikation und vor allem Existenzgründung zu verfügen, um verschiedene Zielgruppen mit individuellen Techniken optimal beraten zu können.
Studium Bachelor of Arts Ernährungsberatung:
Dauer: 7 Semester / 42 Monate, mit Lehrveranstaltungen an insgesamt 61 Tagen
Der duale Bachelor-Studiengang vermittelt fundiertes Fachwissen in der präventiv-orientierten Ernährungsberatung. Die relevanten beruflichen Bereiche Ernährung, Bewegung und Verhalten sind auf interdisziplinäre Weise optimal miteinander verbunden.
Die Studierenden erwerben sowohl wichtige fachliche als auch soziale Kompetenzen, um zukünftigen Klientinnen und Klienten als kompetente Ansprechpartner in der Ernährungsberatung zur Seite zu stehen und deren Betreuung im Rahmen von Bewegungsprogrammen zu übernehmen. Zusätzliche Management-Module bereiten sie zudem auf eine selbstständige Karriere in der professionellen Ernährungsberatung vor. Durch die Anerkennung bestimmter Studienmodule durch die BSA-Akademie haben die Studierenden die Möglichkeit, bereits während des Studiums von verschiedenen Trainerlizenzen sowie kaufmännischen und weiteren Qualifikationen zu profitieren.
Ausbildungs- und Studieninhalte
Beispiel: Basisqualifikation Ernährungstrainer-B-Lizenz:
Anatomische/physiologische Grundlagen
- Verdauung und Resorption
- Energiebedarf und Energieumsatz
Ernährungsphysiologische Grundlagen
- Makro- und Mikronährstoffe
- Grundlagen der Stoffwechselregulation
Ernährungszustand
- Erhebung und Bewertung biometrischer Daten
Ernährungserhebung
- Methoden der Ernährungserhebung
- Ernährungsanalyse, Nährwertberechnung
Ernährungsempfehlungen
- Nationale und internationale Nährstoffempfehlungen
Gewichtsregulation
- Klassifizierung, Ursachen und Folgen
- Ernährungsstrategien zur Gewichtsreduktion bzw. -zunahme
Vergleich verschiedener Ernährungsformen
Beispiel: Studieninhalte Bachelor of Arts Ernährungsberatung
Naturwissenschaft
- Ernährung I - Ernährungsphysiologische Grundlagen
- Ernährung II - Prävention von Erkrankungen
- Ernährung III - Zielgruppenspezifische Beratung, Lebensmittelkunde
- Ernährung IV - Ernährungsformen, Recht, Nahrungsergänzungen
- Biochemie I - Zellstoffwechsel
- Biochemie II - Stoffwechsel auf Organebene
- Medizinische Grundlagen
Trainingswissenschaft
- Trainingslehre I - Allgemeine Trainingslehre und Krafttraining
- Trainingslehre II - Ausdauertraining
Gesundheitswissenschaft
- Psychologie des Gesundheitsverhaltens
- Ernährungspsychologie
- Kommunikation und Präsentation
- Konzepte und Strategien der Ernährungsberatung
Wirtschaftswissenschaften
- Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre
- Beratungs- und Servicemanagement
- Marketing I - Operatives Marketing
Interdisziplinär
- interdisziplinäre Verknüpfung der Fachbereiche mit dem Schwerpunkt auf dem Fachbereich Naturwissenschaft
Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten der Ausbildung
Die Profiqualifikation "Ernährungsberater BSA" kostet 4.476,00 € und kann in einem Betrag oder in Raten gezahlt werden. Es stehen verschiedene Fördermöglichkeiten zur Verfügung.
Die Studiengebühren des Bachelor of Arts Ernährungsberatung betragen 360,- Euro pro Monat und werden in der Regel vom Ausbildungsbetrieb übernommen.
Karrieremöglichkeiten und Spezialisierungen
Ernährungsberater können als spezialisierte Fachkraft für präventiv-orientierte Ernährungsberatung sowohl fest angestellt in einem Unternehmen als auch freiberuflich erfolgreich tätig werden.
Mögliche Arbeitsbereiche nach der Ausbildung
Wirtschaftsorientierte Unternehmen
- Fitness- und Gesundheitsunternehmen
- Ernährungsfachpraxen
- Unternehmen der Lebensmittelindustrie
- Wellnesshotels und Kureinrichtungen
Traditionelle Einrichtungen
- Apotheken
- Arztpraxen und Ärztehäuser
- Krankenkassen
Betriebliche Gesundheitsförderung
- Unternehmen mit eigenem Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM)
Kommunale Einrichtungen
- Schulen und Bildungsanbieter
- Volkshochschulen
- Öffentliche Beratungsstellen
Sonstige
- Vereine, Sportverbände
- Verlage, Medienunternehmen
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Lehrgangsberatung der BSA-Akademie Studienberatung der DHfPG