Bei der praktischen Umsetzung von Concurrent Training sollte z. B. prinzipiell darauf geachtet werden, dass das Krafttraining vor dem Ausdauertraining absolviert wird, um negative Wechselwirkungen der beiden Trainingsformen auf die Krafttrainingsanpassungen zu minimieren (Murlasits, Kneffel & Thalib, 2017). Die Anpassungen der Ausdauerleistungsfähigkeit bleiben von dieser Vorgehensweise weitestgehend unbeeinträchtigt. Da bei Trainingseinsteigern weniger spezifische Belastungsreize erforderlich sind, um Trainingsanpassungen hervorzurufen, ist Concurrent Training unter anderem für diese Zielgruppe von besonderem Interesse.
In einer Untersuchung von McCarthy, Pozniak & Agre (2002) wurden nach einem 10-wöchigen Concurrent Training vergleichbare Effekte beobachtet, wie bei einem Krafttraining ohne anschließendes Ausdauertraining. Für gesundheitsorientiert Trainierende und Trainingseinsteiger macht Concurrent Training dabei auch von einem zeitökonomischen Standpunkt betrachtet Sinn. Bei fortgeschrittenen Sportlern mit dem Trainingsziel der gleichzeitigen Leistungsoptimierung in beiden Bewegungsformen, sollte die Ausführung von Kraft- und Ausdauertraining in der gleichen Trainingseinheit oder am gleichen Tag jedoch vermieden werden. Ist keine Verteilung der Trainingseinheiten auf verschiedene Tage möglich, sollten mindestens sechs Stunden Regenerationszeit zwischen den Einheiten eingeplant werden, um die Wechselwirkungen der beiden Trainingsformen auf ihre Trainingseffekte zu minimieren (Robineau, Babault, Piscione, Lacome & Bigard, 2016). Ist jedoch auch das nicht möglich, wäre eine Alternative, das Ausdauertraining auf dem Fahrradergometer nach einer Krafttrainingseinheit für den Oberkörper einzuplanen. Werden nämlich beim Krafttraining andere Muskelgruppen trainiert als durch die nachfolgende Ausdauertrainingseinheit beansprucht werden, so sind nur geringe Hemmungen der Trainingseffekte zu erwarten (Tomiya, Kikuchi & Nakazato, 2017).