Der engl. Begriff „Trail“ bedeutet wörtlich übersetzt so viel wie Trampelpfad oder Spur. Im Prinzip gilt alles als Trail, was kein gekennzeichneter und befestigter Fußweg ist. Schmale Schotter-, Wald- und Feldwege zählen somit gleichermaßen zum Laufterrain, wie der alpine Singletrail. Entgegen der weitverbreiteten Meinung, dass Trailrunning immer mit extremen Laufdistanzen oder vielen Höhenmetern in Verbindung gebracht wird, bietet der Trendsport durch seine vielen Facetten sowohl für den Laufeinsteiger als auch für den ambitionierten Wettkampfläufer unterschiedlichste Möglichkeiten.
Je nach Art des Geländes (Streckenbeschaffenheit, Höhenprofil usw.), der Laufdistanz (vom kurzen Lauf bis hin zum Mehretappenrennen bspw. über die Alpen oder durchs Atlas-Gebirge) sowie der Intensität bietet die Sportart unterschiedlichsten Adressatengruppen gleichermaßen Spaß und Motivation. Im Vergleich zum Joggen ist die Sportart auch deshalb interessant, weil der gesamte Bewegungsapparat und mehr Muskelgruppen aufgrund des wechselnden Untergrunds beansprucht werden. Durch Trailrunning wird somit nicht nur die körperliche Ausdauerleistungsfähigkeit verbessert, sondern auch die Reaktions-, Koordinations- und Konzentrationsfähigkeit beansprucht.
Anfänger sollten sich, laut der Meinung des Experten, aber langsam an das Thema Trailrunning herantasten, um eine Überforderung bzw. Überbelastung zu vermeiden und um Verletzungen vorzubeugen.
Das wichtigste beim Trailrunning ist die passende Ausrüstung. Die Wahl der richtigen Ausrüstung und des entsprechenden Schuhwerks, hängt sehr stark von den individuellen Laufgewohnheiten, der Schwierigkeit des Laufterrains sowie den persönlichen Ambitionen ab und kann daher stark variieren. Anfänger sollten auf einen wetterfesten Schuh mit einer Goretex® -Membran zurückgreifen, der zudem durch eine spezielle Sohle zusätzlichen Grip und die nötige Stabilität sowie Dämpfung gewährleistet.
Bei Wettkampfläufern spielen hingegen eher ein geringeres Gewicht und die Festigkeit des Schuhs eine Rolle. Die Laufbekleidung sollte auf jeden Fall atmungsaktiv, leicht und witterungsbeständig sein. Für längere Touren empfiehlt sich ein Trinkgürtel bzw. Laufrucksack inkl. Trinksystem. Besonders auf längeren Trails im alpinen Gelände sollten auf jeden Fall ausreichend viel Wasser und Verpflegung, eine Karte, evtl. eine Stirnlampe, wetterfeste Kleidung, ein Handy sowie ein Erste-Hilfe-Set inkl. Rettungsdecke mitgenommen werden, da das Wetter in den Bergen sehr schnell umschlagen kann. Bei sehr steilem Trailgelände bieten zusätzlich leichte Treckingstöcke die nötige Sicherheit und entlasten die Beinmuskulatur besonders bei langen Bergabpassagen.
Über den Autor:
Florian Schmidt ist Sportwissenschaftler, Dozent und Autor an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement DHfPG/BSA-Akademie.