Mit dem Mythos, dass durch körperliches Training Körperfett in Muskelmasse „umgewandelt“ werden kann, muss zunächst aufgeräumt werden, da eine direkte Umwandlung von Körperfett in Muskelmasse nicht möglich ist.
Die ständig ablaufenden Ab-, Um- und Aufbauprozesse im menschlichen Körper als Anpassungsreaktion auf interne und externe Reize, wie beispielsweise Hunger, Stress, Training usw., sind zum Verständnis dieser komplexen Thematik von besonderer Bedeutung.
Kurz gesagt müssen im Körper entweder überwiegend aufbauende (anabole) oder abbauende (katabole) Prozesse ablaufen, um Körpergewebe aufbauen oder reduzieren zu können.
Der Körper kann sich jedoch aufgrund der permanent stattfindenden Umbauprozesse zur Zellerneuerung zu keinem Zeitpunkt in einem rein anabolen oder rein katabolen Zustand befinden. Möchte man seine Körperkomposition verändern, muss der menschliche Organismus also derart beeinflusst werden, dass entweder mehr aufbauende oder mehr abbauende Prozesse stattfinden.
Erhält der Körper dauerhaft weniger Kalorien als er benötigt, wird er überflüssiges Gewebe abbauen, um die darin enthaltenen Substanzen als Nährstoffe zur Energiegewinnung heranzuziehen. Werden dem Körper jedoch langfristig mehr Nährstoffe bzw. Energie zugeführt als er zur Energiebereitstellung braucht, so ist der Körper in der Lage aus diesen Nährstoffen neues Gewebe zu produzieren. Welche Art von Körpergewebe, also Fett oder Muskulatur, dabei auf oder abgebaut wird, kann durch gezielte Trainings- und Ernährungsmaßnahmen beeinflusst werden. Krafttraining spielt dabei eine entscheidende Rolle, da dem Körper durch eine ausreichend hohe Beanspruchung der Muskulatur die Notwendigkeit zum Aufbau oder Erhalt der Muskelmasse suggeriert wird.
Will man Körperfett reduzieren, muss dem Körper durch einen Krafttrainingsreiz vermittelt werden, dass die vorhandene Muskelmasse weiterhin gebraucht wird und nicht zur Energiegewinnung abgebaut werden darf. Dadurch kann weitestgehend sichergestellt werden, dass der Körper die Muskelmasse erhält und tendenziell eher andere Energiespeicher, wie beispielsweise Körperfett, abbaut, um den durch Verringerung der Nahrungszufuhr entstandenen Energiemangel auszugleichen.
Beim Ziel des Muskelaufbaus wird dem Körper durch einen ausreichend hohen Krafttrainingsreiz gezeigt, dass die vorhandene Muskelmasse nicht ausreicht, um die Belastungen des Trainings ohne große Anstrengung bewältigen zu können. Erzeugt man also durch ausreichende Nahrungszufuhr einen Energieüberschuss, wird der Körper diese überschüssigen Nährstoffe in Folge eines Krafttrainings tendenziell eher dazu benutzen, neues Muskelgewebe aufzubauen, statt diese als Fettdepots zu speichern.
Es erscheint bei genauerer Betrachtung wenig verwunderlich, dass die Reduktion von Körperfett und der Aufbau von Muskelmasse nicht, beziehungsweise nur unter extrem kontrollierten Bedingungen und in Sonderfällen, wie z. B. bei absoluten Trainingsneulingen, extrem übergewichtigen oder körperlich stark inaktiven Personen, simultan erreichbar sind und sinnvollerweise nur eines der beiden Ziele gleichzeitig verfolgt werden sollte.
In beiden Fällen sollte eine wirkungsvolle Strategie, sowohl zum Muskelaufbau als auch zum Fettabbau, die Kombination aus Krafttraining und gezielter Ernährung beinhalten. Daher sollte man Anbieter von Produkten und Dienstleistungen in diesem Bereich mit Bedacht auswählen und auf entsprechend qualifiziertes Trainings und Beratungspersonal achten.
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