Durch die fehlende Versorgung unseres Körpers mit dem ,,Sonnenvitamin“ (Vitamin D) können schnell Mangelzustände auftreten. Gerade in den Monaten Januar bis März lassen sich Symptome, wie eine verringerte Leistungsfähigkeit, erhöhte Infektanfälligkeit oder einer Verschlimmerung chronischer Krankheiten (wie z. B. Multiple Sklerose oder chronisch entzündliche Darmerkrankungen) oftmals auf einen Vitamin-D-Mangel zurückführen.
Der in der Bevölkerung eher geringe Verzehr Vitamin-D-reicher Lebensmittel (z. B. Lebertran, getrocknete Shiitakepilze, Hering, Wildlachs, Thunfisch, Avocado oder Eier) sowie die geringe körpereigene Produktion, kann das Risiko für die Entstehung vieler weiterer Erkrankungen erhöhen. Dazu gehören einige Krebserkrankungen (z. B. Brust, Dickdarm, Prostata), immunologische und entzündliche Erkrankungen (z. B. Multiple Sklerose, Typ-1-Diabetes-Mellitus, entzündliche Darmerkrankungen), Erkrankungen des Stoffwechsels und des Herz-Kreislauf-Systems (z. B. Typ-2- Diabetes-Mellitus, periphere arterielle Verschlusskrankheit, Bluthochdruck) und negative Auswirkungen auf den Knochenstoffwechsel und die Muskulatur.
Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) liegt bei 60 Prozent der deutschen Bevölkerung eine Mangelsituation vor. Die Gründe liegen in erster Linie in der zu geringen Sonnenlichtexposition während der Wintermonate und der zu geringen Zufuhr Vitamin-D-reicher Lebensmittel. Zwar ist der Körper bei ausreichender Sonneneinstrahlung in der Lage, 90 Prozent des Vitamin-D-Bedarfs selbst zu bilden. Jedoch kann selbst in den Sommermonaten durch Auftragen von Sonnenschutzcreme und Aufenthalt in geschlossenen Räumen (z. B. Büro), die Vitamin-D-Synthese in der Haut nur bedingt den körpereigenen Bedarf decken.
Aufgrund der vielfältigen präventiven Eigenschaften des Vitamins, empfiehlt die DGE eine Aufnahme von täglich 20 µg (800 IE) für den Normalbürger. Bei einer Vitamin-D-Unterversorgung, die durch einen Bluttest festgestellt werden kann, scheint eine ,,gesunde Dosis“ Sonneneinstrahlung (Richtwerte je nach Hauttyp findet man beim Bundesamt für Strahlenschutz) (UVB-Strahlung) und nach Rücksprache mit dem Arzt, eine Substitution von 1.000-2.000 IE täglich zur Förderung der Gesundheit sinnvoll zu sein. Empfehlungen zur unterstützenden Therapie verschiedener Erkrankungen liegen weitaus höher (z. B. bis zu 14.000 IE täglich bei einem akuten Schub der Multiplen Sklerose).
Über die Autorin:
Ernährungsexpertin Aline Emanuel ist Dozentin der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement sowie Referentin der BSA-Akademie (www.dhfpg-bsa.de).