Rückenschmerzen können durchaus als Volkskrankheit bezeichnet werden und sind für das Gesundheitssystem mit erheblichen Kosten verbunden. Die früher oftmals getroffene Annahme, dass Rückenschmerzen primär aus Überlastungen beruhen, ist heute nicht haltbar.
So treten Rückenschmerzen bei jungen Menschen genauso häufig auf wie bei älteren. Rückenschmerzen können unterschiedliche Ursache haben. Neben psycho-sozialen Faktoren, können mechanische Überlastungen durch anlagebedingte Aufbaustörungen (z. B. durch Skoliose, Hohlkreuz oder Rundrücken) zu Rückenschmerzen führen. Der weitaus größte Teil der Rückenschmerzen hat jedoch mechanische und degenerative Ursachen oder ist nicht sicher zu identifizieren.
Während in früheren Zeiten körperliche Überlastungen durch Schwerstarbeit als primäre Ursachen von Rückenschmerzen galten, so ist es in der heutigen bewegungsarmen Zeit vielmehr das Fehlen von adäquaten mechanischen Reizen/Belastungen. Es kann davon ausgegangen werden, dass Kraft- und Mobilitätsdefizite der Wirbelsäulenmuskulatur mit dem Auftreten von Rückenschmerzen im Zusammenhang stehen. Somit kann körperliche Inaktivität bzw. Bewegungsmangel mit Sicherheit als ein bedeutender Risikofaktor für die Entstehung von Rückenschmerzen in Betracht gezogen werden.
Gerade im Winter nimmt die Motivation, sich im Freien zu bewegen, aufgrund des kaltnassen Wetters oder des frühen Einbruchs der Dunkelheit ab. Dabei sollte gerade im Winter auf ein ausreichendes Maß an Bewegung geachtet werden, z. B. dreimal pro Woche Walken, Joggen oder spazieren gehen - und zwar in Verbindung mit einem speziellem Krafttraining. Zu empfehlen ist ein gezieltes präventives Rückentraining, um schmerzfrei über die Wintermonate zu kommen.
Über den Autor:
Marcel Reuter ist Sportwissenschaftler und Dozent an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement/BSA-Akademie.