Zentraler Bestandteil war neben mentalen Techniken insbesondere die Planung, die Fokussierung im Wettkampf sowie eine individuelle Analyse und Vermittlung von neurozentrierten Drills und Techniken – vor allem bei den Leistungssportlern der Sportfördergruppe „Fallschirmspringen“ eine zentrale und elementare Leistungsressource.
Die drei Disziplinen zeigen, neben den allgemein körperlichen wie psychischen Anforderungen dieser Sportart, wie sehr das Nervensystem in all seinen Facetten gefordert ist.
Zielspringen
Die Wettkämpferinnen und Wettkämpfer versuchen so genau wie möglich auf einer elektronischen Messscheibe zu landen. Das optimale Ergebnis mit 0 cm Abweichung kann auf einem Zielpunkt mit 2 cm Durchmesser erreicht werden.
Figurspringen
Ziel ist die Ausführung einer festgelegten Sequenz von Manövern im freien Fall (je vier Drehungen und zwei Saltos pro Sprung) – so schnell und korrekt wie möglich.
Formationsspingen
Ein Team, bestehend aus vier Springern, muss im freien Fall eine festgelegte Abfolge von Formationen bilden. Wobei nach jeder Formation alle Griffe vollständig gelöst werden müssen. Der Mannschaft stehen dazu 35 Sekunden Arbeitszeit zur Verfügung.
Durch die beschriebenen Inhalte wird ersichtlich, welche Anforderungen diese Sportart mit sich bringt. Allen voran athletische Fähigkeiten, im Schwerpunkt davon betroffen, sind Balance und Koordination. Hierbei kommt dem neurozentrierten Ansatz eine besondere Stellung nach. Wie bereits in den letzten Jahren wurden daher weitere und hierauf aufbauende Trainingsstrategien mit neurozentriertem Ansatz umgesetzt.
Prof. Dr. Kaptain analysierte während des Trainingslagers durch diverse Drills und Tests diese Leistungskomponente und erstellte individuelle Übungsvorgaben und Übungen. Daneben wurden diverse Techniken und Strategien aus dem Mentalcoaching in Theorie und Praxis vollzogen. "Dieser ganzheitliche Ansatz und v. a. der individuelle Fokus auf jeden Sportler/jede Sportlerin ist zentraler Bestandteil und absolute Notwendigkeit, um diese optimal auf die kommenden Wettkämpfe vorzubereiten", so Kaptain.
Der Leiter der Sportfördergruppe, Oberstabsfeldwebel Vent, resümiert: „In dieser Woche hat er wieder einmal zum Ausdruck gebracht, wie unverzichtbar die Zusammenarbeit mit ihm ist, vor allem in unserem Bereich. Er ist eine Bereicherung, die nicht mehr wegzudenken ist!"
Vor allem die coronabedingten Wettkampfabsagen, -verzögerungen und damit bedingten Unplanbarkeiten, sind Faktoren, die Wettkampfsportler und -sportlerinnen vor eine zusätzliche Belastung und damit Herausforderung stellen. Somit waren diese dankbar, dass Planungsübungen und Stressbewältigungsstrategien gepaart mit Praxisdrills aus dem neurozentrierten Training eine umfassende Ergänzung zur Trainingsstruktur darstellten. Dies ist gerade in der aktuellen Lage notwendig und ein, den Rahmenbedingungen angepasster, Inhalt.
Mental- und Athletiktraining: Lehrgänge der BSA-Akademie
Die BSA-Akademie bietet verschiedene Qualifikationen in den Bereichen Mentale Fitness und Fitness/Individualtraining an. Im Lehrgang zum Mentaltrainer/zur Mentaltrainerin werden Techniken des Mentalen Trainings gezielt eingesetzt, um individuelle Ziele im Rahmen von Prävention und Gesundheitsförderung zu unterstützen. Wer als Mental Coach arbeitet, kann professionelle Coaching-Programme für Einzelpersonen und Gruppen im gesundheits- und fitnessorientierten Kontext umsetzen.
Im Bereich Athletiktraining gibt es z. B. die Aufbauqualifikation zum Athletiktrainer/zur Athletiktrainerin. Die Absolventen und Absolventinnen dieses Lehrgangs können im Anschluss beispielsweise Trainingspläne zum funktionellen Training der athletischen Fähigkeiten von Sportlern entwickeln. Wer mehr über Neurotraining erfahren möchte, kann den eintägigen Praxisworkshop Neurotraining besuchen.