So klappt's mit dem Small Talk auf der Weihnachtsfeier

Peinliche Stille oder langweilige Gespräche über das Wetter? Wenn man einige Tipps beachtet, klappt es auch mit dem Small Talk auf der anstehenden Weihnachtsfeier.

 

Auf der Arbeit kann man Small Talk aus dem Weg gehen, indem man sich mit "ich muss jetzt leider weitermachen" entschuldigt. Auf der Weihnachtsfeier geht das schlecht – die Zeit berichtet, wie man Gesprächspausen überbrückt und spannend über das Wetter redet.

Journalistin Olivia Nikel gibt Tipps, wie man ein Gespräch mit jemandem beginnt, den man nicht kennt. "Beim Small Talk ist es wichtiger, dass der Gesprächspartner oder die Gesprächspartnerin sich wohl fühlen, als selbst zu glänzen. Vor allem beim Gesprächseinstieg geht es weniger darum, originell zu sein, als gemeinsame Anknüpfungspunkte zu finden." Nikel überlege sich oft, was sie mit dem Gesprächspartner/der Gesprächspartnerin verbinde. "Auch wenn es banal scheint, kann man am Anfang über das Essen bei der Weihnachtsfeier sprechen, oder die Endjahresrede der Chefin. Oder sich einfach vorstellen und erzählen, in welcher Abteilung man arbeitet."

Der Friseur Philipp Basedow verrät, wie man peinliche Gesprächspausen überbrückt: "In meinen 13 Jahren als Friseur habe ich gelernt, die Stille auszuhalten. Sobald Kundinnen oder Kunden den Salon betreten, suche ich nach Hinweisen, ob sie quatschen oder lieber ihre Ruhe haben möchten. Junge Eltern wollen zum Beispiel oft nichts sagen, manchmal nicken sie sogar im Stuhl ein. Da breche ich die Stille auch nicht und spare mir solche Floskeln wie: 'Das wird aber früh dunkel draußen.' Wenn jemand aber schon beim Begrüßen nicht aufhört zu reden, frage ich meistens nach, was er oder sie erlebt hat. Zum Beispiel, je nach Jahreszeit, ob sie gut durch den Winter gekommen sind oder wo sie ihren Sommerurlaub verbracht haben." Basedow denkt, dass für den Small Talk auf der Weihnachtsfeier dasselbe Prinzip gelte: "Die Gesprächspartnerin aufmerksam beobachten, um zu sehen, ob sie reden will, oder lieber still essen. Nicht jede Gesprächspause füllen. Und natürlich immer freundlich lächeln."

Welche Themen eher vermieden werden sollten, erklärt Meike Slaby-Sandte, Trainerin für Etikette: "Worüber man bei einem Essen oder einer Feier spricht, hängt natürlich auch davon ab, wie vertraut man sich ist. Generell gilt aber: Mit Menschen, die ich nur aus dem Arbeitskontext kenne, rede ich nicht über Religion, das ist zu privat, und auch nicht über Finanzen. Die Frage nach Gehältern oder Abfindungen führt oft zu Schadenfreude oder Neid." Politik und Sport seien Themen, die schnell zu Streit führen können, so Slaby-Sandte. "Es ist okay, zu erzählen, welchen Fußballverein man mag, aber man sollte nicht sagen: Alle außer die Bayern sind Mist. Reisen und Musik sind dagegen Themen, mit denen fast jeder etwas anfangen kann, ohne dass es kracht. Und auf keinen Fall lästern, schon gar nicht in öffentlichen Bereichen."

Claudia Kleinert, ARD-Wettermoderatorin, gibt Tipps, wie man interessant über das Wetter redet. "Wer bei dem Thema glänzen möchte, kann sich vorher informieren. Dann kann man zum Beispiel erwähnen, dass wir den Sonnenschein in Hamburg oder Norddeutschland den Skandinaviern zu verdanken haben, genauer gesagt dem "Norwegenföhn". Vor alten Bauernregeln würde ich aber Abstand nehmen." Sie warnt außerdem davor, dass das Thema wegen des Klimawandels schnell politisch werden kann.

 

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