Arbeit sicher und gesund gestalten

Muskel-Skelett-Erkrankungen in der Arbeitswelt sind nach wie vor weit verbreitet und eine der häufigsten Ursachen für Arbeitsunfähigkeit. Aber auch die psychische Gesundheit der Beschäftigten gewinnt zunehmend an Bedeutung und wird als wesentliche Dimension im Betrieblichen Gesundheitsmanagement immer wichtiger.

 

Ein Blick auf das Präventionspotenzial in deutschen Unternehmen zeigt, dass nach wie vor die Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) sowie die Förderung der psychischen Gesundheit eine bedeutende Rolle im Rahmen betrieblicher Gesundheitsförderungsaktivitäten spielt.

Nicht zuletzt deshalb wurden von der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) bereits für den Zeitraum 2013 bis 2018 zwei Arbeitsprogramme aufgelegt, die sich genau mit diesen Themen befassten.

Um sich auch weiterhin auf gemeinsame und relevante Arbeitsschutzziele zu verständigen, konzentrieren sich die Schwerpunktthemen für die nächste GDA-Periode ebenfalls auf die zentralen Handlungsfelder Muskel-Skelett-Belastungen und Psychische Belastungen.

Das strategische Ziel der GDA-Periode lautet "Arbeit sicher und gesund gestalten: Prävention mit Hilfe der Gefährdungsbeurteilung".

Im Kern geht es dabei um die gute Arbeitsgestaltung bei Muskel-Skelett-Belastungen und die gute Arbeitsgestaltung bei psychischen Belastungen.

Das Programm "Muskel-Skelett-Belastungen" zielt darauf ab, Gefahren und Belastungen im Vorfeld zu erkennen und dadurch die Erkrankungen/Belastungen des Muskel-Skelett-Systems in den Betrieben zu reduzieren. Um dies zu erreichen soll ein integrativer Ansatz verfolgt werden, der aus der Befähigung der betrieblichen Akteurinnen und Akteure, der Qualifizierung des Aufsichtspersonals und der Kombination von verhältnis- und verhaltenspräventiven Maßnahmen besteht.
 

Das Programm "Psyche" soll darauf hinwirken, dass Betriebe ihrer gesetzlichen Verpflichtung, eine Gefährdungsbeurteilung zu erstellen, nachkommen. Gefährdungen durch psychische Belastungen bei der Arbeit sollen beseitigt oder reduziert und Arbeit menschengerecht gestaltet werden. Mit Hilfe der Gefährdungsbeurteilung sollen gesundheitsgefährdende Belastungen erkannt und geeignete Maßnahmen veranlasst werden. Zudem soll es gelingen, das Aufsichtspersonal im Themenfeld psychische Belastung durch Schulungen und Erfahrungsaustausche zu stärken. 
 

Für die vorgestellten Arbeitsprogramme sollen in den kommenden Monaten Feinplanungen erstellt und speziell auf das jeweilige Ziel ausgerichtete Instrumente entwickelt werden. Die Planungen und Vorarbeiten sollen im Verlauf des Jahres 2020 abgeschlossen werden. Der Start der eigentlichen Umsetzung der Arbeitsprogramme ist im 3. Quartal 2020 geplant.

 

Mit der BSA-Akademie zum Gesundheitsexperten im Betrieb

Ergonomie und Rückengesundheit                  

Der Lehrgang qualifiziert die Teilnehmer, Unternehmen im Hinblick auf eine wirksame Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) zu beraten und zu unterstützen.
Im Mittelpunkt stehen die Analyse arbeitsbedingter Belastungen des Muskel-Skelett-Systems und die daraus resultierende Entwicklung von zielgerichteten Präventionsmaßnahmen unter Berücksichtigung von arbeits- und personen bezogenen Einflussfaktoren. Der Fokus liegt dabei auf der Förderung der Rückengesundheit der Mitarbeiter.

Förderung der psychosozialen Gesundheit

Der Lehrgang qualifiziert die Teilnehmer, ein Konzept zur Förderung der psychosozialen Gesundheit in einem Unternehmen aufzubauen, in die Unternehmensstruktur zu implementieren und systematisch weiterzuentwickeln.
Die Teilnehmer werden in die Lage versetzt, psychosoziale Belastungen in einem Unternehmen zu analysieren und darauf aufbauend Strategien zur Förderung der psychosozialen Gesundheit zu entwickeln und in der Praxis anzuwenden.