Betriebliche Präventionsarbeit: Ressourcen stärken, Gesundheit schützen!

Die Ergebnisse des "DGB-Index Gute Arbeit 2023" zeigen für die Betriebliche Präventionsarbeit einen großen Handlungsbedarf. Die repräsentative Beschäftigtenbefragung des Deutschen Gewerkschaftsbundes hat ergeben, dass viele Arbeitgeber zu wenig in Präventionsmaßnahmen investieren, obwohl ihre Beschäftigten beachtlichen Belastungen ausgesetzt sind.

 

Hohe Arbeitsbelastung und wenig Maßnahmen

Viele Beschäftigte erleben täglich Arbeitsbelastungen in Form von körperlich schwerer Arbeit, Lärm, Zeitdruck oder Konflikte mit Kundinnen und Kunden. Laut dem aktuellen DGB-Index Gute Arbeit geben 31 Prozent der über 6.000 Befragten an, regelmäßig mit allen vier Belastungsarten konfrontiert zu sein. Lediglich drei Prozent sind keiner dieser Belastungen ausgesetzt. Zudem zeigt sich, dass der negative Einfluss, den diese vier Faktoren auf die Gesundheit der Beschäftigten haben, seitens der Arbeitgeber noch allzu häufig ignoriert wird.

In diesem Zusammenhang zeigen die Ergebnisse noch einen weiteren beunruhigenden Aspekt: Je höher die Arbeitsbelastung ist, desto schlechter wird die Gesundheit und zukünftige Arbeitsfähigkeit eingeschätzt. Von den Befragten, die mehreren körperlichen und psychischen Belastungen ausgesetzt sind, gaben nur 39 Prozent einen guten Gesundheitszustand an. Lediglich 7 Prozent der stark belasteten Beschäftigten glauben, unter diesen Bedingungen bis zum Rentenalter arbeiten zu können. Eine Zahl, die insbesondere vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräfteengpasses besorgniserregend ist. Durch gezielte Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit und Prävention von Krankheiten können Betriebe ihrer Verantwortung gegenüber ihren Beschäftigten gerecht werden.

Allerdings bekommt die betriebliche Prävention zu wenig Aufmerksamkeit. Lediglich eine Minderheit der Betroffenen berichtet von wirksamen Maßnahmen des Arbeitgebers zur Belastungsreduzierung. Bei körperlich schwerer Arbeit sind es 27 Prozent, beim Arbeiten unter Zeitdruck lediglich 14 Prozent. Auch für Beschäftigte, die Lärm oder Belastungen durch Konflikte mit Kunden/innen, Klienten/innen oder Patienten/innen ausgesetzt sind, ist ein wirksamer Arbeits- und Gesundheitsschutz die Ausnahme.

Ebenso wird das zentrale Element des Arbeitsschutzes, die gesetzlich vorgeschriebene Gefährdungsbeurteilung, von vielen Arbeitgebern vernachlässigt. Lediglich 38 Prozent der Befragten gaben an, dass in den vergangenen zwei Jahren eine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt wurde. Nur ein knappes Fünftel berichtet von einer vollständigen Gefährdungsbeurteilung, in der auch psychische Belastungen berücksichtigt wurden. Die Bedeutung der Gefährdungsbeurteilung zeigt sich auch im Hinblick auf die durchgeführten Präventionsmaßnahmen. Bei den vier abgefragten Belastungsarten sind sowohl die verhältnispräventiven Maßnahmen als auch das Angebot verhaltenspräventiver Maßnahmen (u.a. freiwillige Kurse und Schulungen) deutlich häufiger, wenn eine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt wurde.

Gesundheitsangebote im Betrieb wirksam umsetzen

Durch gezielte Maßnahmen zur gesundheitsgerechten Arbeitsgestaltung und zur Förderung eines gesunden Arbeits- und Lebensstils können Unternehmen dazu beitragen, dass ihre Mitarbeiter gesund bleiben und sich wohlfühlen. Dadurch reduzieren sich die krankheitsbedingten Ausfälle sowie die damit verbundenen Kosten. Obendrein können sich Unternehmen als attraktive Arbeitgeber positionieren und qualifizierte Fachkräfte anziehen.

Der Lehrgang „Fachkraft für Betriebliches Gesundheitsmanagement (IHK)“ qualifiziert die Teilnehmer zum eigenständigen Aufbau eines BGM in Unternehmen und in öffentlichen Einrichtungen. Unter Berücksichtigung einer bedarfs- und prozessorientierten Vorgehensweise initiieren und steuern sie betriebliche Gesundheitsförderungsaktivitäten, um die Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit von Arbeitnehmern zu fördern und zu erhalten.

 

 

Quelle:

DGB-Index Gute Arbeit. (2023). Report 2023 - Gesunde Arbeit? Betriebliche Prävention aus Sicht der Beschäftigten. Ergebnisse des DGB-Index Gute Arbeit 2023. Verfügbar unter: https://www.dgb.de/presse/++co++a41393d0-92ac-11ee-b19c-001a4a160123