Entspannungstraining – ein Weg zur Stressbewältigung

Epidemiologischen Studien zufolge gehören psychische Erkrankungen zu den häufigsten und auch kostenintensivsten Erkrankungen. Hinsichtlich des AU-Tage-Volumens im Jahr 2022 stehen die psychischen Erkrankungen mit 15,1 Prozent der Ausfalltage an dritter Stelle. Im Vergleich zum Vorjahr (2021: 275,9 AU-Tage) ist mit 301,1 AU-Tagen pro 100 Versicherte ein deutlicher Anstieg der Fehltage festzustellen (DAK Gesundheitsreport, 2023).

 

Entspannungstraining – ein Weg zur Stressbewältigung

Entspannungstraining – ein Weg zur Stressbewältigung

Wenngleich der Begriff „Stress“ im täglichen Sprachgebrauch oft inflationär und nicht trennscharf definiert ist, so lässt die eigene Wahrnehmung doch selten Zweifel: hohe Belastungen bei der Arbeit, aber auch im privaten Umfeld, geringe Reizschwelle, zu viele Gedanken und Aufgaben zur gleichen Zeit – so in etwa fühlt sich Stress an. Erhöhter und vor allem dauerhafter negativer Stress wirkt sich auf die körperliche und seelische Gesundheit aus. Das vegetative Nervensystem reagiert darauf und die Folgen daraus sind u. a. Verspannungen, Kopf- und Rückenschmerzen, Erschöpfung, Schlafstörungen, Beschwerden des Magen-Darm-Trakts und des Herz-Kreislauf-Systems. Ob Stress wirklich krank macht, hängt auch von individuellen Ressourcen ab, die jeder Einzelne den Belastungen und Aufgaben entgegenstellen kann.

Entspannungsverfahren zur Verringerung körperlicher und geistiger Anspannung

Ergänzend zu den individuellen Ressourcen spielt das Training der Entspannung eine bedeutende Rolle. Entspannungsverfahren oder -techniken sind übende Verfahren zur Verringerung körperlicher und geistiger Anspannung oder Erregung. Körperliche Entspannung und das Erleben von Gelassenheit, Zufriedenheit und Wohlbefinden sind eng miteinander verbunden. Das Angebot und die Vielfalt eines Entspannungstrainings reichen von Atemübungen, Progressive Muskelrelaxation, Fantasie- und Körperreise bis hin zu Achtsamkeits- und Yogaübungen. Der Grundgedanke von einem reinen Training im Liegen ist mittlerweile überholt. Heute werden die Stunden zusammen mit theoretischem Hintergrundwissen und bewegenden bzw. aktiven Übungen kombiniert angeboten. Im Optimalfall erhalten die Teilnehmer kleine Übungen, die sie einfach und schnell in ihren Alltag integrieren können und lernen dabei dem Stressgefühl präventiv entgegenzuwirken.

 

Zum Entspannungstrainer weiterbilden

Sie wenden Progressive Muskelrelaxation (PR) in Entspannungskursen erfolgreich an und entwickeln, ergänzt durch weitere Entspannungsverfahren, eigene Entspannungskonzepte und -programme. Sie integrieren diese Elemente gezielt in bereits bestehende Kursangebote.

Alle Informationen: Entspannungstrainer/in

 

Literatur:

Hildebrandt, S.; Dehl, T., Zich, K.. & Nolting, H.-D. (2023): Gesundheitsreport 2023. Analyse der Arbeitsunfähigkeiten – Gesundheitsrisiko Persoanlmangel: Arbeitswelt unter Druck. Zugriff am 24.04.2023. Verfügbar unter https://www.dak.de/dak/download/dak-gesundheitsreport-2023-ebook-pdf-2615822.pdf