Die Ergebnisse des ersten und zweiten Health Literacy Surveys für Deutschland (HLS-GER 1; HLS-GER 2) haben gezeigt, dass mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung eine geringe Gesundheitskompetenz aufweisen und die Gesundheitskompetenz sich im Zeitverlauf verschlechtert hat. Der Health Literacy Survey -GER 3 knüpft an diese Studien an und erweitert die Befragung zur Gesundheitskompetenz der Bevölkerung in Deutschland um neue Schwerpunktsetzungen. Das Ziel besteht unter anderem darin, eine Grundlage für eine gezielte Interventionsentwicklung zur Förderung von Gesundheitskompetenz und der Erhöhung gesundheitlicher Chancengleichheit zu erarbeiten. Die Laufzeit der Studie ist vorgesehen vom 04/2024 bis 06/2026.
Nationaler Aktionplan Gesundheitskompetenz
Die Gesundheitskompetenz eines jeden Einzelnen zu verbessern, stellt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe dar, die einer systematischen Vorgehensweise bedarf und ein umfassendes Programm erfordert. Ein Expertenkreis hat daher den Nationalen Aktionsplan Gesundheitskompetenz erarbeitet. Inhalt sind 15 konkrete Empfehlungen, die auf die Förderung und Stärkung der Gesundheitskompetenz abzielen. Zu den Handlungsfeldern gehören der Ausbau der Forschung, die Gestaltung eines nutzerfreundlichen Gesundheitssystems, der Aufbau eines gesundheitskompetenten Lebens mit chronischer Erkrankung sowie die Förderung der Gesundheitskompetenz in Lebenswelten und somit auch in Betrieben.
Stärkung der Gesundheitskompetenz als integraler Bestandteil des Betrieblichen Gesundheitsmanagements
In Deutschland sind aktuell mehr als die Hälfte der Menschen berufstätig und verbringen somit einen Großteil ihrer Zeit am Arbeitsplatz. Eine gut gestaltete Arbeit kann sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Neben der gesundheitsgerechten Gestaltung der Arbeitsbedingungen spielt aber auch die Förderung eines gesundheitsbewussten Verhaltens eine wichtige Rolle bei der Gesundheitsförderung der Beschäftigten. Daher ist es entscheidend, durch geeignete Maßnahmen und Strategien die persönliche Gesundheitskompetenz der Arbeitnehmer zu stärken. Ein Mangel an Gesundheitskompetenz kann es Beschäftigten erschweren, ihre gesundheitlichen Bedürfnisse am Arbeitsplatz zu erkennen und entsprechende Entscheidungen zu treffen. Daher sollte die Stärkung der Gesundheitskompetenz ein integraler Bestandteil eines jeden Betrieblichen Gesundheitsmanagements sein.
Der Nationale Aktionplan Gesundheitskompetenz gibt folgende Empfehlungen:
- Die Förderung der Gesundheitskompetenz der Beschäftigten stärker als bisher in die bestehenden Angebote des BGM und der Arbeitssicherheit integrieren
- Durch Organisationsentwicklung und Veränderungen von sozialen und zeitlichen Prozessen und Abläufen die Gesundheitskompetenz aller Beschäftigten direkt am Arbeitsplatz fördern und ihre aktive Mitwirkung intensivieren
- Die Führungskräfte in Unternehmen in ihrer Verantwortung für eine gesundheitskompetente Gestaltung der Arbeit unterstützen und sie für die gesundheitlichen Belastungen der Beschäftigten in den herausfordernden Phasen des Berufsstarts, der Familiengründung, der beruflichen Umorganisation, der Pflege von Angehörigen und des Übergangs in den Ruhestand sensibilisieren
- Interne und externe Angebote zur kostenlosen Gesundheitsberatung einrichten, die den Beschäftigten die Möglichkeit geben, sich unabhängige Informationen, Rat und Unterstützung bei Belastungen, Überforderungen und Krankheiten einzuholen
BGM-Wissen auffrischen: Workshop BGM-Refresher
Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) hat sich in den letzten Jahren aufgrund veränderter Rahmenbedingungen stark gewandelt und wird sich auch kontinuierlich weiterentwickeln. Der „BGM-Refresher“ dient dazu, bereits vorhandenes Wissen und schon erworbene Fähigkeiten aufzufrischen, zu vertiefen und zu aktualisieren. Sie erhalten einen umfassenden Überblick über die aktuellen Trends und Herausforderungen im Themengebiet BGM. Durch Ihre Teilnahme können Sie auch in Zukunft effektiv und kompetent im BGM arbeiten.
Termin:
23.04.2024
10.00 bis 11.30 Uhr