HIIT ist ein trainingsmethodischer Ansatz, der sich von den klassischen Trainingsmethoden im Ausdauertraining differenziert. Im Vergleich zum klassischen Intervalltraining werden beim HIIT keine „lohnenden Pausen“ zwischen den Intervallen eingeräumt. Die Intervallpausen sind hier u.U. deutlich kürzer. Bei relativ hohen Intervallbelastungen bis zu 95 % der maximalen Leistungsfähigkeit, stellt das HIIT somit eine hochgradig laktazide anaerobe Belastungsform dar.
Das HIIT wird von einigen Experten als eine sehr effektive Ausdauertrainingsform zur Verbesserung der kardiorespiratorischen Fitness sowie der anaeroben und aeroben Kapazität angesehen. Greeley et al. (2013) sowie Mancilla et al. (2014) betonen die gesundheitsfördernden Effekte des HIIT im Kontext des metabolischen Syndroms.
Die Studienlage spricht für die gesundheitsprotektiven Effekte und somit für den Einsatz des HIIT auch im gesundheitsorientierten Ausdauertraining. Die Studienlage zu einer Trainingsmethode ist eine Sache, die Praxistauglichkeit jedoch eine ganz andere. In Studien werden i.d.R. lediglich die Bruttoeffekte einer Trainingsmethode erhoben, d.h. die messbaren Trainingseffekte. Schwierig zu quantifizieren sind jedoch die Nebenwirkungen, die durch hoch intensive Trainingsmethoden bei langfristiger Anwendung auf den Organismus einwirken. Hochintensives Training führt zu deutlich höheren orthopädischen und kardiovaskulären Belastungen. Diese hohen Belastungen können im Laufe der Zeit nicht kalkulierbare Nebenwirkungen auslösen. Die Bruttoeffektivität abzüglich der Nebenwirkungen ergibt die Nettoeffektivität. Die Nettoeffektivität repräsentiert den langfristig erzielbaren gesundheitlichen Nutzen einer Trainingsmethode oder Trainingsform. Sind die Nebenwirkungen einer Trainingsintervention hoch, dann schränkt dies die Nettoeffektivität, sprich den langfristig erzielbaren gesundheitlichen Nutzen ein. Empirische Daten zu Nebenwirkungen eines HIIT in der Langzeitanwendung existieren nicht. Insofern kann über die Praktikabilität dieser Trainingsmethode sowie über ihren langfristig erzielbaren gesundheitlichen Nutzen im Fitness- und Gesundheitssport nur spekuliert werden. Auffällig bei Studien zum HIIT sind jedoch die teilweise relativ hohen Drop-out-Quoten bei den Probanden. Dies könnte durchaus als Indiz für die eingeschränkte Praxistauglichkeit des HIIT für Fitness- und Gesundheits-Sportler interpretiert werden. Ob ein HIIT im Fitness- und Gesundheitssport sinnvoll ist, kann daher nur im Individualfall unter Berücksichtigung des aktuellen Gesundheits-, Leistungs- und Motivationszustands des Sportlers entschieden werden, unabhängig davon, was die aktuelle Studienlage zur Effektivität des HIIT aussagt.
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