Ketogene Ernährung im Sport

Ausdauer- und Kraftsport ohne Kohlenhydrate? Wie soll das gehen? Auch heute noch werden ketogene oder stark kohlenhydratreduzierte Ernährungsformen in vielen Sportarten gemieden, da man sonst von einer starken Leistungsminderung ausgeht.

 

Ketogene und kohlenhydratarme Ernährungsformen existieren in unterschiedlichen Formen. Oftmals wird dabei der Kohlenhydratanteil auf 10 Prozent reduziert sowie der Fettanteil auf 70 bis 90 Prozent der Gesamtkalorien pro Tag erhöht. Dadurch, dass der Körper bei diesen Ernährungsformen nicht mehr ausreichend Glukose von außen zur Verfügung gestellt bekommt, wird der Fettstoffwechsel angepasst und vermehrt Ketonkörper als Ersatzenergielieferant gebildet.

Wie sieht eine ketogene Ernährung aus?

Eine ketogene Ernährung beinhaltet viel grünes Gemüse, Fette und Öle, fettreicher Käse und Fisch sowie verschiedene Fleischarten. Zuckerreiche Gemüsesorten wie gelbe oder rote Paprika, Möhren, Kohlrabi aber auch Milch und Obst werden nur begrenzt verzehrt. Kohlenhydratreiche Lebensmittel wie Brot, Kuchen, aber auch Äpfel werden gar nicht oder nur in sehr geringen Portionen konsumiert.

Ketogene Ernährung im (Leistungs)-Sport

Einsatz findet diese Ernährungsform beispielsweise in der Wettkampfvorbereitung beim Bodybuilding. Zur Reduktion des Körperfettanteils wird Monate vor dem Wettkampf eine hypokalorische Ernährung entweder mittels einer stark fettreduzierten oder ketogenen Ernährung praktiziert. Im Ausdauersport wird bei ketogener Ernährung die Ketonkörperbildung sowie -verwertung hoch geregelt. Allerdings wird dadurch die Ermüdung/Erschöpfung und das subjektive Belastungsempfinden beim Sport verstärkt, sodass der Sport als anstrengender wahrgenommen wird (Stepto et al. 2002). Auch wegen eventueller gastrointestinaler Probleme (z. B. Blähungen) wird eine ketogene Ernährung von Sportlern nicht gerne umgesetzt. Diese Problematik besteht aber beim Konsum von Gels z. B. im Ausdauersport mit hohem Glukose und Fruktoseanteil ebenso.

Neben dem Sport werden diese Ernährungsformen auch in der Ernährungstherapie verschiedener Erkrankungen wie Krebs oder Epilepsie eingesetzt (Kosoff et al., 2013; Erickson et al. 2017).

Mehr über den Einsatz verschiedener Ernährungsformen bei bestimmten Sportarten erfahren Interessierte im BSA-Lehrgang ,,Berater/in für Sporternährung“.

 

Quellen:

  1. Stepto, N. K., Carey, A. L., Staudacher, H. M., Cummings, N. K., Burke, L. M. & Hawley, J. A. (2002). Effect of short-term fat adaptation on high-intensity training. Med Sci Sports Exerc (Medicine and Science in Sports and Exercise), 34 (3), 449–455.
  2. Kosoff, E.H. & Wang, H.S. (2013). Dietary therapies for epilepsy. Biomed J. 36(1), 2-8.
  3. Erickson, N., Boscheri, A., Linke, B. & Huebner, J. (2017). Systematic review: isocaloric ketogenic dietary regimes for cancer patients. Med Oncol, 34(5), 72.