Lebensstil und Lebenserwartung

Wer sich gesund verhält, kann seine Lebenserwartung deutlich steigern. Körperliche Aktivität ist dabei ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg.

 

Lebenserwartung in Deutschland

Viele Regionen in Deutschland weisen eine deutlich geringere Lebenserwartung als deutschsprachige Regionen in der Schweiz, Österreich oder Italien auf. Viele vorzeitige Todesfälle wären dabei durch ein besseres individuelles Gesundheitsverhalten und ein effektiveres Gesundheitssystem vermeidbar. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BIB) mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne, die Berechnungen zur vermeidbaren Sterblichkeit vorgelegt hat (Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung [BIB], 2023).

Auch andere Studien zeigen, dass die Deutschen eine geringere Lebenserwartung als die Menschen in den meisten anderen Ländern Westeuropas haben (Jasilionis, D., van Raalte, A. A., Klüsener, S. & Grigoriev, P., 2023). Das Konzept der „vermeidbaren Sterblichkeit“ stuft diejenigen Todesfälle als vermeidbar ein, die auf Basis des aktuellen Stands des medizinischen Wissens durch Vorbeugung, Früherkennung bzw. eine optimale Behandlung verhinderbar wären (BIB, 2023).

Einfluss des Lebensstils auf die Lebenserwartung

Eine Langzeitstudie von Veteranen des amerikanischen Militärs kommt zum Ergebnis, dass ein gesunder Lebensstil die Lebenserwartung maßgeblich beeinflusst (Nguyen, et al. 2023). Ein gesunder Lebensstil wurde dabei anhand der folgenden acht Verhaltensweisen definiert:

  • regelmäßige körperliche Aktivität
  • Nichtrauchen
  • kein übermäßiger Alkoholkonsum
  • wenig Stress
  • gute Schlafhygiene
  • gute Ernährung
  • positive Sozialbeziehungen
  • keine Abhängigkeit von Schmerzmitteln

Bereits eine Veränderung einzelner Lebensstilfaktoren bewirkte eine Risikoreduktion. Die Veränderung mehrerer dieser Faktoren führte auch zu stärkeren Effekten. So zeigte sich bei denjenigen mit einer umfassenden Lebensstiländerung (alle acht Faktoren) im Vergleich zu denen, die keine Veränderungen vornahmen, ein deutlich reduziertes Risiko frühzeitig zu versterben und im positiven Sinne eine deutlich erhöhte Lebenserwartung (Nguyen, et al. 2023).

Zu den größten Risikofaktoren zählen laut der Studie eine unzureichende körperliche Aktivität sowie das Rauchen und die Abhängigkeit von Schmerzmitteln. Diese waren mit dem höchsten Risiko verbunden, frühzeitig zu versterben. Auch bei hohen Stressbelastungen und ungesunder Ernährung war das Sterberisiko deutlich erhöht (Nguyen, et al. 2023).

Änderung des Lebensstils

Es bleibt also festzuhalten, dass der individuelle Lebensstil maßgeblich für viele vorzeitige Todesfälle verantwortlich ist. Umgekehrt hat eine Lebensstiländerung einen positiven Einfluss auf die Lebenserwartung, auch noch im höheren Lebensalter. Regelmäßige körperliche Aktivität spielt hierbei eine zentrale Rolle.

Viele Menschen in Deutschland verfügen allerdings über unzureichende Kompetenzen, das eigene Gesundheitsverhalten nachhaltig zu verändern. Sie benötigen daher Unterstützung von spezifisch ausgebildeten Präventionsfachkräften außerhalb des medizinischen Versorgungssektors.

Hier setzt der BSA-Lehrgang „Lehrer/in für Prävention und Gesundheitsförderung“ an. Er qualifiziert die Teilnehmer zur Planung, Umsetzung und Überprüfung von Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung in den Handlungsfeldern körperliche Aktivität, Ernährung und Stressbewältigung/Entspannung. Die Absolventen sind in der Lage, wirksame Interventionen für verschiedene Zielgruppen und Lebensbereiche zu entwickeln und so auch zu einer Verbesserung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung beizutragen.

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Quellen:

  1. Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung. (2023). Lebenserwartung in Deutschlands Regionen: Viele vermeidbare Todesfälle. Zugriff am 28.06.2023. Verfügbar unter https://www.bib.bund.de/DE/Presse/Mitteilungen/2023/pdf/2023-06-27-Lebenserwartung-in-Deutschlands-Regionen-Viele-vermeidbare-Todesfaelle.pdf?__blob=publicationFile&v=5

  2. Jasilionis, D., van Raalte, A. A., Klüsener, S. & Grigoriev, P. (2023). The underwhelming German life expectancy. European journal of epidemiology. https://doi.org/10.1007/s10654-023-00995-5

  3. Nguyen, X. et al. (2023). Eight modifiable lifestyle factors associated with increased life expectancy among 719,147 U.S. veterans. Presented at: NUTRITION, July 22-25, 2023, Boston.