Der Absatz probiotischer Produkte steigt seit Jahren, als Lebensmittel im Kühlregal oder als Nahrungsergänzungsmittel im Online-Shop (Röchter, Clausen & Sausmikat, 2020). So sollen die Produkte etwa das Darmimmunsystem stärken, eine schützende Darmflora (Mikrobiota) aufbauen, Allergien vorbeugen oder Atemwegserkrankungen lindern (Rimbach, Nagursky & Erbersdobler, 2015; Röchter et al., 2020).
Die Liste der beworbenen positiven Wirkungen ist lang – hinreichend wissenschaftlich belegbare Effekte sind jedoch erst wenige vorhanden (Rimbach et al., 2015). Bisher ist es der Wissenschaft noch nicht gelungen, eindeutige Kriterien für eine „gesunde“ Mikrobiota festzulegen. Derzeit wird eine hohe bakterielle Vielfalt (Diversität) als ein entscheidendes Merkmal angesehen. Inwiefern nun über probiotische Produkte diese Diversität im Darm gesunder Personen beeinflusst werden kann und dadurch ein gesundheitlicher Nutzen in der Primärprävention entsteht, ist noch nicht abschließend geklärt. Eine entscheidende Fragestellung ist, ob sich die verzehrten Mikroorganismen dauerhaft ansiedeln können. Hierfür werden noch weitere Studiendaten benötigt. Zumindest scheint bei gesunden Personen der Verzehr von Probiotika risiko- und nebenwirkungsarm zu sein. Bei schwerkranken und stark abwehrgeschwächten Personen konnten unerwünschte Wirkungen beobachtet werden (Röchter et al., 2020).
Probiotische Lebensmittel sind genau genommen nichts Neues. In jahrhunderteralter Tradition setzen Menschen Mikroorganismen z. B. zur Herstellung von Sauermilchprodukten wie Joghurt oder Kefir und milchsauer vergorenen Gemüsesorten wie Sauerkraut oder Kimchi ein. Das Wort „probiotisch“ darf übrigens nicht mehr auf Lebensmitteln angebracht werden, da es rechtlich als unzulässige gesundheitsbezogene Angabe eingestuft ist. Stattdessen deklarieren Hersteller mittlerweile die verwendeten Bakterienstämme (Röchter et al., 2020).
Der Lehrgang „Lehrer für Ernährung“ qualifiziert die Teilnehmer für eine umfassende bedarfsgerechte Betreuung von Einzelpersonen und Gruppen mit primärpräventiven Ernährungszielen, auch hinsichtlich technologischer, rechtlicher, ökologischer, sensorischer, toxikologischer und ethischer Aspekte. Die Teilnehmer des Lehrgangs sind in der Lage, alle Maßnahmen für eine Ernährungsberatung/-betreuung kompetent zu planen und durchzuführen. Auch die Analyse und Optimierung sportartspezifischer und zielgruppengerechter Ernährung gehört zu den Zielen des Lehrgangs. Darüber hinaus erlangen die Lehrgangsteilnehmer die Fähigkeit, Ernährungsvorträge, -seminare bzw. -schulungen didaktisch und methodisch vorzubereiten und zu präsentieren