Psychische Gesundheit als Quelle des Wachstums nutzen

Die psychische Gesundheit sollte als eine wertvolle Quelle von Humankapital und Wohlbefinden in der Gesellschaft betrachtet werden. Menschen brauchen eine gute psychische Gesundheit im Sinne der Selbstfürsorge, des persönlichen Wachstums und um mit anderen zu interagieren. Daher ist es wichtig, nicht nur die Bedürfnisse von Menschen mit definierten psychischen Störungen zu berücksichtigen, sondern auch die psychische Gesundheit aller Menschen zu schützen, zu fördern und den ihr innewohnenden Wert zu erkennen.

 

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist psychische Gesundheit ein Zustand des Wohlbefindens, in dem eine Person ihre Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen, produktiv arbeiten und einen Beitrag zu ihrer Gemeinschaft leisten kann.

Psychische Gesundheit und Wohlbefinden werden nicht nur durch individuelle Merkmale beeinflusst, sondern auch durch die sozialen Umstände, in denen sich Menschen befinden, und die Umgebung, in der sie leben. Diese Determinanten interagieren dynamisch und können den psychischen Zustand einer Person bedrohen oder schützen.

Herausforderungen in der Arbeitswelt

Der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) zufolge können psychosoziale Probleme zu massiven gesundheitsbeeinträchtigenden Folgen führen. Sie können aber auch für den Arbeitgeber erhebliche Auswirkungen haben – etwa in Form einer geringeren Produktivität und einer schlechten Arbeitsmoral. Beschäftigte im Gesundheitswesen sind laut WHO solchen psychischen Gesundheitsrisiken in besonders hohem Maße ausgesetzt. Daher ist es wichtig und sehr sinnvoll, in die psychische Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz zu investieren.

Trotz der massiven globalen wirtschaftlichen Belastung durch die psychische Gesundheit betragen die Ausgaben aktuell jedoch nur 1 % der gesamten Gesundheitsausgaben der Regierungen in der Europäischen Region der WHO.

Psychosoziale Risiken und arbeitsbedingter Stress gehören, was Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz angeht, zu den größten Herausforderungen. Sie beeinträchtigen die Gesundheit des Einzelnen erheblich und wirken sich darüber hinaus auch negativ auf die Unternehmen und Volkswirtschaften aus.

Werden psychosoziale Risiken und Stress jedoch als Problem auf der organisationalen Ebene betrachtet, können sie genauso handhabbar sein wie alle anderen Gesundheits- und Sicherheitsrisiken am Arbeitsplatz.
Eine günstige psychosoziale Umgebung am Arbeitsplatz fördert die Leistungsfähigkeit und persönliche Entwicklung sowie das psychische und physische Wohlbefinden der Arbeitsnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Ein präventiver, ganzheitlicher und systematischer Ansatz für das Management psychosozialer Risiken gilt als am wirkungsvollsten. Mit dem richtigen Ansatz sind psychosoziale Risiken unabhängig von Größe und Art des Unternehmens vermeid- bzw. beherrschbar. Sie können ebenso logisch und systematisch angegangen werden wie andere Risiken für Gesundheit und Sicherheit bei der Arbeit.

Konzepte zur Förderung der psychosozialen Gesundheit in Unternehmen aufbauen

Wer sich für eine Weiterbildung im Bereich der psychischen Gesundheit interessiert, kann sich z. B. durch die Lehrgänge der BSA-Akademie „Berater/in für Stressmanagement“ und „Gesundheitsexperte im Betrieb - Förderung der psychosozialen Gesundheit“ qualifizieren.

Der Lehrgang „Berater/in für Stressmanagement“ ist darauf ausgerichtet, praktisch anwendbares, theoretisches und methodisches Wissen zum Entstehen, Vermeiden und Bewältigen von Stress zu vermitteln. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden dazu qualifiziert, dieses Wissen weiterzuvermitteln sowie Personen hinsichtlich eines kompetenten Umgangs mit alltäglichen Stressfaktoren zu beraten.

Die Aufbauqualifikation „Gesundheitsexperte im Betrieb - Förderung der psychosozialen Gesundheit“ qualifiziert die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, ein Konzept zur Förderung der psychosozialen Gesundheit in einem Unternehmen aufzubauen, in die Unternehmensstruktur zu implementieren und systematisch weiterzuentwickeln. Sie werden in die Lage versetzt, psychosoziale Belastungen in einem Unternehmen zu analysieren und darauf aufbauend Strategien zur Förderung der psychosozialen Gesundheit zu entwickeln und in der Praxis anzuwenden.