Selbstreflexion im Coaching und Auswirkung auf die Work-Life-Balance

Globalisierung, demografische Entwicklung, ständiger technologischer Wandel sowie die Entgrenzung von Arbeits- und Privatleben – das sind nur einige Aspekte, mit denen Menschen heute konfrontiert werden.

 

Die Herausforderung, Arbeit und Privatleben in Einklang zu bringen, war noch nie zuvor so präsent wie heute. Menschen sind angehalten, ihre persönlichen Ressourcen zu stärken, damit sie den wachsenden Anforderungen und dem zunehmenden Leistungsdruck standhalten können. ­

Durch neue digitale und mobile Informations- und Kommunikationstechnologien und die damit verbundene Flexibilisierung sind die Grenzen zwischen Privat- und Berufsleben fließend geworden (Gimpel et al., 2018). Menschen stoßen immer öfters an ihre Grenzen und kommen nicht weiter. Die veränderten Belastungen in der Arbeitswelt sowie ein allgemeiner Lebens- und Wertewandel (Badura, 2017) sind nur einige Gründe dafür. Immer mehr Menschen suchen nach Beratungsangeboten im Coaching bzw. sind bereit, diese in Anspruch zu nehmen. Im geschützten Rahmen des Coachings, ähnlich wie in der Psychotherapie, können persönliche Motive und Ziele in unübersichtlichen Situationen erkannt sowie Ängste, Schwierigkeiten und Konflikte mit anderen Personen (z. B. Mitarbeitern, Führungskräften) offen reflektiert werden (Greif et al., 2018).

Privat- und Berufsleben im Einklang

Eine gelungene Work-Life-Balance zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass sich sowohl Privat- als auch Berufsleben im Einklang befinden. Einen ersten Schritt in Richtung Work-Life-Balance kann Selbstreflexion bieten, indem Vorstellungen zum eigenen Selbstkonzept bewusstgemacht werden. Die Rolle des Coachings bzw. des Coachs besteht unter anderem darin, durch eine unterstützende Begleitung den Prozess der Selbstreflexion zu ermöglichen. Der Coach kann hier z. B. Hilfestellung bei der Strukturierung der Gedanken leisten. Dadurch kann es dem Klienten gelingen, eine erweiterte Problemsicht zu entwickeln und letztendlich auch andere Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge zu erkennen. Zur optimalen Unterstützung des Klienten bieten sich dem Coach vielfältige Methoden und Techniken, wie beispielsweise das Erarbeiten von Zielen oder das Einnehmen einer anderen Perspektive. Um den Klienten einen entscheidenden Schritt weiterzubringen und für diese individuellen Lösungswege zu entwickeln, muss der Coach selbst mit den verschiedenen Coaching Werkzeugen vertraut sein und die Fähigkeit besitzen im richtigen Moment die passende Methode einzusetzen. Eine praxisnahe Ausbildung im Bereich Coaching eröffnet für den Coach Möglichkeiten das eigene Methodenrepertoire zu erweitern, um Klienten professionell bei beruflichen sowie privaten Anliegen zu unterstützen.

Im Lehrgang Mental Coach der BSA-Akademie wird grundlegendes Wissen bezüglich der Strukturierung und Steuerung von Coaching-Prozessen vermittelt. Die Absolventinnen und Absolventen dieser Qualfikation können im Anschluss Strategien zur gesundheitsfördernden Verhaltensänderung mit ihren Kunden erarbeiten.

 

Literatur:

Badura, B. (2017). Arbeit und Gesundheit im 21. Jahrhundert. Mitarbeiterbindung durch Kulturentwicklung. Berlin: Springer.

Gimpel, H.; Lanzl, J.; Manner-Tomberg, T. & Nüske, N. (2018). Digitaler Stress in Deutschland. Eine Befragung von Erwerbstätigen zu Belastung und Beanspruchung durch Arbeit und digitalen Technologien. Düsseldorf: Hans-Böckler-Stiftung.

Greif, S.; Möller, H. & Scholl, W. (2018). Handbuch Schlüsselkonzepte im Coaching. Berlin: Springer.