Die heutige Arbeitswelt ist vor allem durch Technisierung und Digitalisierung gekennzeichnet. Arbeitsverdichtung, demographischer Wandel oder auch Fachkräftemangel in unterschiedlichen Berufssektoren führen zu quantitativer Überlastung. Dadurch gewinnen Themen wie Stress, Burnout und Depressionen für die Arbeitswelt immer mehr an Bedeutung, was auch aktuelle Zahlen verschiedener Gesundheitsreports belegen (DAK, 2021).
Natürliches Verhältnis zwischen Belastung und Erholung
Im Unterschied zu unseren Vorfahren ist der Mensch jedoch kaum mehr der reellen Gefahr ausgesetzt flüchten oder kämpfen zu müssen, um sein Überleben bzw. seine Existenz zu sichern. Stattdessen bleibt er in einer „Aktivierungsspirale“ hängen, die geprägt ist durch Dauerstress. Auch die Reaktionen des Organismus auf diese Form von Stress sind fortwährend, so dass ein natürliches Verhältnis zwischen Belastung und Erholung so gut wie nicht mehr gegeben ist. Diese gestörte Balance zwischen sympathischem und parasympathischem Nervensystem nimmt der Mensch dann beispielsweise in Form von „kreisenden“ Gedanken, Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafproblemen, muskulären Verspannungen wahr oder sogar auch durch ein verändertes Atemmuster (flachere Atmung).
Wie der Mensch Stress bewertet, ist jedoch individuell. So kann z. B. Termindruck im Geschäft für den einen eine Herausforderung und für den anderen eine Überlastung darstellen (Litzcke et al., 2013). Klar ist allerdings, dass der negativ empfundene Stress ein erhöhtes Gesundheitsrisiko darstellt.
Ausgebildete Stressberater/-innen oder Trainer/-innen mit speziellen Zusatzausbildungen können sowohl eine Einzelberatung als auch einen Gruppenkurs über mehrere Wochen anbieten. Darin wird Wissen zum Thema Stress vermittelt und der Teilnehmende zur Eigenreflektion motiviert sowie Strategien bzw. Techniken erlernt, die ihm den Umgang mit Stress erleichtern. Im Rahmen eines Stresskompetenztrainings sollten u. a. inhaltliche Schwerpunkte wie
- die Aktivierung von Ressourcen,
- das Erkennen und Verändern von Bewertungsmustern,
- das Erlernen von Techniken zur Spannungsregulation oder
- die Anwendung von Handlungs- und Verhaltensstrategien abgedeckt werden (Kaluza, 2018).
Abschließend lässt sich feststellen, dass sich die Einführung eines Stresskompetenztrainings durch ausgebildete Stressberater/-innen für Kunden wie auch Unternehmen auf mehreren Ebenen in vielerlei Hinsicht auszahlen kann.
Selbst Berater/in für Stressmanagement werden
Sie verstehen, wie Stress entsteht und erlernen Strategien zum Vermeiden und Bewältigen alltäglicher Stressfaktoren. Dieses Wissen wenden Sie gezielt im Rahmen von gesundheitsförderlichen Stressmanagementprogrammen an und integrieren es in Ihr bestehendes Angebot.
Alle Infos: Berater/in für Stressmanagement
Quellen:
DAK (2021). Gesundheitsreport 2021. Hamburg: DAK-Forschung.
Kaluza, G. (2018). Gesundheitsförderung durch Stressbewältigung. In Stressbewältigung (pp. 3-11). Springer, Berlin, Heidelberg.
Litzcke, S. et al. (2013). Stress, Mobbing und Burn-out am Arbeitsplatz. Heidelberg: Springer