Stresssignale erkennen und handeln
Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse aus dem Jahr 2021 fühlen sich knapp 2 von 3 Menschen in Deutschland gestresst – unabhängig davon, ob beruflich oder privat. Jeder Mensch empfindet Stress allerdings anders; was für den einen eine Herausforderung darstellt, ist für den anderen eine Überlastung. Auch wenn Stress grundsätzlich wichtig ist, damit der Mensch sich weiterentwickeln kann, ist unumstritten, dass Stress psychische wie auch körperliche Reaktionen verursacht. Eine punktuelle Belastung darf nicht in eine dauerhafte Beanspruchung münden, da sonst ein chronisches Gefühl der Überforderung entstehen kann. Es gilt also Stresssignale früh zu erkennen und zu handeln, um möglichen stressbedingten Gesundheitsrisiken vorzubeugen, da Stress und Anspannung unseren Cortisolspiegel ansteigen lassen.
Der Körper befindet sich in kontinuierlicher Alarmbereitschaft. Für einen kurzen Zeitraum wirkt das aktivierend und es können dann ungeahnte Kraftreserven mobilisiert werden. Manchmal kann es jedoch schwerfallen, danach wieder richtig abzuschalten. Was also kann getan werden, um Stress zu bewältigen und das eigene Spannungsniveau wieder auszugleichen?
Der Umgang mit Stress ist erlernbar. In Anlehnung an das transaktionale Stressbewältigungsmodell (Lazarus & Launier, 1981) können verschiedene Formen der Stressbewältigung (Coping) unterschieden werden. So setzt das emotionsorientierte Coping z.B. auf den Abbau der stressbedingten Anspannung. Neben moderaten sportlichen Aktivitäten empfiehlt sich zur Spannungsregulation ebenso das regelmäßige Durchführen von Entspannungstechniken wie Yoga oder Progressiver Muskelrelaxation.
Laut Kaluza (2018) geht es im Rahmen von Stressbewältigung demzufolge nicht nur darum, für eine ausgeglichene Work-Life-Balance zu sorgen oder die eigenen Grenzen zu wahren, sondern auch wieder bewusst in Kontakt mit dem eigenen Körper zu kommen und zu lernen, sich zu entspannen.
Denn wenn Aktivierung und Entspannung sich wieder ausgleichen, kann Stress zum eigenen Wachstum und der Stärkung des inneren Gleichgewichts beitragen.
Weitere Informationen: Lehrgangspaket
Quellen:
Kaluza, G. (2018). Gesundheitsförderung durch Stressbewältigung. In Stressbewältigung (pp. 3-11). Springer, Berlin, Heidelberg.
Lazarus, R. S. & Launier, R. (Hrsg.). (1981). Stressbezogene Transaktion zwischen Person und Umwelt. Bern: Huber.
Techniker Krankenkasse. (2021). Entspann dich, Deutschland. TK-Stressstudie 2021. Hamburg: Techniker Krankenkasse.