Vorteile eines gesunden Lebensstils während der Schwangerschaft für Mutter und Kind

Fitness sowie eine gesunde Ernährung spielen in Bezug auf die Gesundheit bei Schwangeren eine große Rolle. Da sie nicht nur die Verantwortung für sich selbst, sondern auch für das Ungeborene haben, sollten sich Schwangere noch kritischer als zuvor mit ihrem Lebensstil auseinandersetzen.

 

Dass eine regelmäßige körperliche Aktivität sowie eine gesunde und ausgewogene Ernährung positive Effekte auf die Gesundheit der Menschen haben, ist mittlerweile unumstritten. Beispielsweise können Erkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes Mellitus Typ 2 präventiv entgegengewirkt werden oder bei bestehenden Beschwerden diese ergänzend therapiert werden (Robert Koch Institut [RKI], 2023). Während einer Schwangerschaft finden viele Anpassungsprozesse im Körper einer Frau statt. Um diese schwangerschaftsspezifischen Veränderungen positiv zu beeinflussen, sollten Frauen bereits mit dem Herausfinden der Schwangerschaft ihre gesundheitsbeeinflussenden Verhaltensweisen überprüfen und schnellstmöglich reagieren.

Bedarfsgerechte Ernährung während der Schwangerschaft

Grundsätzlich ist in der Schwangerschaft eine Ernährung mit hoher Nährstoffdichte zu empfehlen. Der Mehrbedarf an lebenswichtigen Nährstoffen muss gesichert werden, ggf. durch Nahrungsergänzungsmittel, sodass sich der Fetus positiv entwickeln kann. Im Allgemeinen werden die Nährstoffrelationen entsprechend den D-A-CH Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung [DGE], Österreichischen Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) und Schweizerischen Gesellschaft für Ernährungsforschung (SGE) empfohlen.

Der menschliche Körper deckt dabei zuerst den Nährstoffbedarf der Frau ab. Erst, wenn die Mutter versorgt ist, wird der Bedarf des Fetus gedeckt. Die DGE et al. empfiehlt während der Schwangerschaft eine zusätzliche Energiezufuhr in Höhe von bis zu 500 kcal pro Tag (abhängig vom Trimester). Besonders wichtig ist die Bedarfsabdeckung von Mikronährstoffen während der Schwangerschaft – vor allem von Folsäure, Eisen und Jod. Aber auch Magnesium, Kalzium, Zink, Omega-3-Fettsäuren und die Vitamine A, B1, B6, D und E spielen eine wichtige Rolle bei der gesunden Entwicklung des Ungeborenen. Die bedarfsgerechte Zufuhr kann möglichen negativen Auswirkungen bei Mutter und Kind entgegenwirken (DGE et al., 2021).

Vorteile von Sport während der Schwangerschaft für Frau und Kind

Ebenso wichtig wie eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist ein regelmäßiges Training während der Schwangerschaft. Bestehen seitens des medizinischen Fachpersonals keine Bedenken für Sport während der Schwangerschaft (Risikoschwangerschaften, schlecht eingestellter hoher Blutdruck, usw.), kann die regelmäßige körperliche Aktivität weitergeführt bzw. begonnen werden. Hierzu eignen sich beispielsweise rumpfstabilisierende Kraftausdauerübungen, ein moderates Ausdauertraining und Mobilisationsübungen. Dadurch werden viele positive Effekte für die Frau erzielt. Beispielsweise beugt Sport extremer Müdigkeit und Schwangerschaftsdiabetes vor, hemmt eine übermäßige Gewichtszunahme, und mindert Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule und Iliosakralgelenk (Sulprizio et al., 2016). Außerdem kann ein regelmäßiges Beckenbodentraining einer möglichen Inkontinenz vorbeugen und eine gestärkte seitliche Rumpfmuskulatur für den Geburtsvorgang förderlich sein (Reimers, Sulprizio & Kleinert, 2008).

Neben den vielen positiven Effekten für die Frau besteht zudem ein Zusammenhang zwischen einer körperlichen Aktivität der Mutter während der Schwangerschaft und verschiedenen Gesundheitsfolgen des Neugeborenen. Beispielsweise sinkt bei Kindern das Risiko, übergewichtig zu werden, wenn die Mutter während der Schwangerschaft weder selbst adipös war noch unter Diabetes mellitus litt  (Robert Koch-Institut [RKI], 2018).

 

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Das Lehrgangspaket der BSA-Akademie beinhaltet zwei Lehrgänge. Der Lehrgang „Kursleiter/in Fit durch die Schwangerschaft“ qualifiziert die Teilnehmenden, spezifische Programme im Gruppen- und Individualtraining für Frauen während der Schwangerschaft und nach der Entbindung zu planen. Mit dem zusätzlichen Lehrgang „Ernährungscoach“ wird die Betreuung der Schwangeren und jungen Mütter auf das nächste Level gehoben, indem die Teilnehmenden ihr Wissen in der Ernährungsberatung vertiefen und lernen, u. a. diese spezielle Zielgruppe in Ernährungsfragen methodisch-didaktisch fundiert, kundenorientiert und motivierend zu beraten.

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Quellen:

  1. Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) & Schweizerische Gesellschaft für Ernährungsforschung (SGE). (2021). Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr (2. Auflage, 7. aktualisierte Ausgabe). Zugriff am 26.04.2022. Verfügbar unter https://www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte

  2. Reimers, A., Sulprizio, M. & Kleinert, J. (2008). Schmerzerleben unter der Geburt in Abhängigkeit von Sport- und Bewegungsaktivität. In M. Knoll & A. Woll (Hrsg.), Sport und Gesundheit in der Lebensspanne (S. 298–302). Hamburg: Czwalina.

  3. Robert Koch-Institut. (2018). Kindliche Adipositas: Einflussfaktoren im Blick. Das AdiMon Indikatorensystem. Berlin: RKI.

  4. Robert Koch Institut. (2023). Themenschwerpunkt: Körperliche Aktivität. Gesundheitsmonitoring. Zugriff am 29.05.2024. Verfügbar unter https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Themen/Koerperl_Aktivitaet/koerperl_aktiv_node.html

  5. Sulprizio, M., Velde, C., Korsten-Reck, U., Löw, R., Mechery, V. & Kleinert, J. (2016). Effekte von Sport in und nach der Schwangerschaft. In M. Sulprizio & J. Kleinert (Hrsg.), Sport in der Schwangerschaft. Leitfaden für die geburtshilfliche und gynäkologische Beratung (S. 47–62). Berlin: Springer.