Welche Säuglingsnahrung soll für Säuglinge mit erhöhtem Allergierisiko verwendet werden?

Lange Zeit sollten Säuglinge, die ein erhöhtes Allergierisiko haben, sofern nicht gestillt wird, mit sogenannter hypoallergener Nahrung (kurz: HA-Nahrung) ernährt werden. Das ist seit Juli 2024 anders.

 

Warum wurde die Empfehlung angepasst?

Nach einer erneuten Bewertung der vorhandenen Studien wurde festgestellt, dass die wissenschaftliche Datenlage zur Empfehlung von hypoallergener Nahrung nicht ausreichend ist. Unterschiedliche Studiendesigns, verschiedene Beobachtungszeiträume, unterschiedliche Nährstoffzusammensetzungen und Eiweißquellen der HA-Nahrung bildeten eine unzureichende und unklare Datenlage.

Ein erhöhtes Allergierisiko besteht immer dann, wenn mindestens ein Elternteil oder ein Geschwisterkind von einer Allergie betroffen ist. Hiermit ist z.B. Asthma bronchiale, allergische Rhinitis, atopische Dermatitis oder eine Nahrungsmittelallergie gemeint. Wenn nicht gestillt bzw. nicht vollständig gestillt wird, lautet die neue Empfehlung für Risikokinder wie folgt: Zum fraglichen Zeitpunkt soll geprüft werden, ob aktuelle Evidenzen vorliegen, die die Wirksamkeit der HA-Nahrung belegen. Das kann z.B. beim Netzwerk gesund ins Leben in Erfahrung gebracht werden. Die Evidenz ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorhanden und deshalb sollen Risikokinder mit „normaler“ Säuglingsanfangsnahrung ernährt werden. Ebenso ist zu beachten, dass Säuglingsnahrung, die aus pflanzenbasierten Milchalternativen sowie Schaf,- Stuten oder Ziegenmilch hergestellt wurde, nicht zu empfehlen ist. Auch hier gibt es derzeit keinen allergiepräventiven Nutzen.

Was hat sich noch aktuell in Sachen Allergieprävention geändert?

In der Schwangerschaft oder in der Stillzeit gilt, lieber ausgewogen und abwechslungsreich essen, statt Nahrungsmittel zu vermeiden. Auch auf den Einsatz von Pro- und Präbiotika wird in der teilaktualisierten Handlungsempfehlung eingegangen. Leider gibt es in der Allergieprävention derzeit keinen bestätigten Nutzen von Säuglingsnahrungen, die mit probiotischen Bakterienstämmen angereichert sind. Auch der Einsatz von Präbiotika ist nicht genügend belegt. Deshalb sollen sie zu diesem Zweck nicht verabreicht werden.

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Quelle:

Abou-Dakn, M., Abou-Omar, K, Alaze-Hagemann, F., Alexy, U., Bauer. C.-P., Beyer, K. et al. (2024). Ernährung und Bewegung von Säuglingen und stillenden Frauen 2024. Teilaktualisierte Handlungsempfehlungen des bundesweiten Netzwerks Gesund ins Leben. Monatsschrift Kinderheilkunde, 173 (S2), 69-93.