Gesundheitsgefährdendes Verhalten von deutschen Erwerbstätigen
Die durchschnittliche Sitzzeit der Deutschen liegt im Schnitt bei rund 9,2 Stunden im Jahr 2023. Dies ist das höchste Niveau, was jemals in diesem Zusammenhang gemessen wurde. Das langandauernde Sitzen ohne oder nur mit wenig Unterbrechung zu höheren Gesundheitsrisiken führen kann, wird der Gesellschaft immer mehr bewusst. Übergewicht, Diabetes und Muskel-Skelett-Erkrankungen sind nur einige der vielen Erkrankungsbilder, welche aufgrund des übermäßigen sedentären Verhaltens auftreten. Regelmäßige Bewegungspausen, frische Luft und eine ausgewogene Ernährung können diesen Risikofaktoren entgegenwirken. Doch der Arbeitsalltag sieht nicht immer gesundheitsfördernd aus. Lange Sitzzeiten im Büro, ein „Dauerstehen“ im Operationssaal und unergonomische Belastungen zum Beispiel in der Produktion oder Logistik belasten unser Muskel-Skelett-System sehr. Viele Beschäftigte leiden aber auch unter Stress auf der Arbeit und vergessen entweder zu essen oder nehmen Nahrung nur unter Zeitdruck zu sich. Dies betrifft fast jeden zweiten Berufstätigen nach einer Studie der Techniker Krankenkasse aus dem Jahr 2023.
Der Helfer Künstliche Intelligenz
In Bezug auf die Prävention von Gesundheit am Arbeitsplatz gibt es verschiedene Herangehensweisen, um Beschäftigte zu einem gesünderen Lebensstil zu verhelfen und langfristig die Gesundheitskompetenz zu steigern.
Auf der einen Seite gibt es KI-basierte Systeme, welche durch Tiefensensoren und Lern-Algorithmen Bewegungs- und Sitzverhalten erkennen können. Durch die Erkennung von zum Beispiel ungünstigen Sitzpositionen werden individuelle Hinweise mit entsprechenden Bewegungs- oder Dehnübungen gesendet. Somit können langfristige Verspannungen vermieden werden. Auf der anderen Seite rückt das Thema Gamification immer mehr in den Vordergrund. In diesem Falle arbeiten Apps mit KI-unterstützenden Systemen. Hierbei werden wichtige Gesundheitsthemen in Form eines Spiels vermittelt. Challenges können allein oder gegen Kollegen gespielt/ durchgeführt werden und können sich auf alle Handlungsfelder der Gesundheitsprävention (Bewegung, Ernährung, Stress und Sucht) beziehen. Durch den Spaßfaktor wird die Hemmschwelle gesenkt und Inhalte werden über einen längeren Zeitraum, zum Beispiel in Bezug auf eine Verhaltensänderung, implementiert.
Unsicherheit durch Künstliche Intelligenz
Doch gerade, wenn es um Gesundheitsdaten geht, werden personenbezogene Daten erfasst und ausgewertet. Hierbei bestehen teilweise noch Bedenken und Angst davor, dass diese persönlichen Informationen falsch oder unangepasst verwertet werden. Auch die Anzeichen einer Art der „Überwachung“ löst unteranderem bei Betriebsräten Gesprächsbedarf auf. Anderweitig ist darauf zu achten, dass bei Bewegungsanalysen am Arbeitsplatz richtige Arbeitsbedingungen eingestellt und erfasst werden. Büroangestellte brauchen andere Empfehlungen als Erwerbstätige in der Produktion. Somit können unnötige Verärgerungen und Verunsicherungen schon im Vorhinein eliminiert werden. Weiterhin können weitere mögliche Hemmschwellen durch eine ausführliche Einführung und Vorstellung des neuen Produktes durch den Arbeitgeber oder auch durch einen Gesundheitsmanager gesenkt werden.
Chancen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement
Aus den Datenerhebungen ist es möglich, nun noch besser und schneller Bedarfe von Beschäftigten zu erfassen und Maßnahmen präzise zu planen. Durch den gesenkten Zeitaufwand können Verantwortliche eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements effektiver und kreativer arbeiten. Um einen präzisen Überblick über die verschiedenen generierten Daten zu erlangen und diese auch nachhaltig bewerten zu können, bedarf es einer fundierten Ausbildung im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Interessierte können an der BSA-Akademie die Profiqualifikation „Manager/in für Betriebliches Gesundheitsmanagement“ buchen, welche sich aus einer Basis- und drei Aufbauqualifikationen zusammensetzt und somit eine vollständige strategische Ausbildung im Betrieblichen Gesundheitsmanagement bietet.
Jetzt informieren: Manager/in für Betriebliches Gesundheitsmanagement
Quellen:
- de:hub. (2024). Künstliche Intelligenz gegen Burnout: Wie Technologie Gesundheit am Arbeitsplatz verbessern kann. Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Von https://www.de-hub.de/blog/post/kuenstliche-intelligenz-gegen-burnout-wie-technologie-gesundheit-am-arbeitsplatz-verbessern-kann/ abgerufen
-
Froböse, I., & Wallmann-Sperlich, B. (2023). Der DVK-Report 2023 Wie gesund lebt Deutschland? Düsseldorf: Deutsche Krankenversicherung; Deutsche Sporthochschule Köln.
-
Heckel, M. (2024). Wo betriebliches Gesundheitsmanagement auf KI trifft. Handelsblatt.
-
Möws, V. (2023). Iss was, Deutschland! - So isst Deutschland. Hamburg: Techniker Krankenkasse. Von https://www.tk.de/firmenkunden/service/gesund-arbeiten/gesundheitsberichterstattung/studie-iss-was-deutschland-2033560 abgerufen
-
Rogg, S., & Stahl, J. (2025). XING Future Work Report 2025. Hamburg: New Work SE.