Hochverarbeitete Lebensmittel wie Softdrinks oder TK-Pizza zeichnen sich meist durch eine lange Zutatenliste und viele Verarbeitungsschritte in der Herstellung aus. Sie sind oft kalorienreich und enthalten viel Zucker, Salz oder ungünstige Fette. Der Anteil an solchen Lebensmitteln hat in den letzten Jahren insbesondere in der westlichen Ernährung stark zugenommen. Für Deutschland werden ähnliche Mengen angenommen wie für Nordamerika, wo bereits über die Hälfte der konsumierten Kalorien auf hochverarbeitete Lebensmittel entfällt (Bröder et al., 2023). Doch wie beeinflussen diese ultra-verarbeiteten Produkte unsere Gesundheit?
Eine aktuelle Auswertung bestehender Übersichtsarbeiten deutet auf einen Zusammenhang zwischen dem Konsum hochverarbeiteter Lebensmittel und einem erhöhten Risiko für Übergewicht, Typ-2-Diabetes, Herzkreislauf-Erkrankungen, Darmkrebs sowie Schlaf- und Angststörungen hin. Diese Zusammenhänge wurden anhand von Daten von fast zehn Millionen Menschen nachgewiesen (Lane et al., 2024). In Bezug auf die psychische Gesundheit konnten diese Ergebnisse bereits 2022 in einer anderen Übersichtsarbeit gezeigt werden. Die Autoren konnten feststellen, dass der Verzehr von hochverarbeiteten Lebensmitteln mit einem erhöhten Risiko für Depression und Angststörungen einhergeht (Lane et al., 2022).
Kausale Zusammenhänge lassen sich aus diesen Studien nicht ableiten, zumal der Konsum solcher Lebensmittel oft mit einem generell ungünstigeren Lebensstil assoziiert ist. Auch hinsichtlich der Gründe besteht weiterer Forschungsbedarf, ob z. B. entzündungsfördernde Prozesse, die Bildung von Schadstoffen oder eine Veränderung des Darmmikrobioms eine Rolle spielen (Juul, Vaidean & Parekh, 2021). Trotzdem machen die Ergebnisse deutlich, dass angesichts des zunehmenden Konsums Handlungsbedarf besteht und die Öffentlichkeit noch besser über die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit informiert werden sollte.
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Quellen:
Bröder, J., Tauer, J., Liaskos, M. & Hieronimus, B. für die Arbeitsgruppe „(Stark) verarbeitete Lebensmittel“ der DGE: Verzehr stark verarbeiteter Lebensmittel und ernährungsmitbedingte Erkrankungen: Eine systematische Übersichtsarbeit. In: Deutsche Gesellschaft für Ernährung (Hrsg.): 15. DGE-Ernährungsbericht. Vorveröffentlichung Kapitel 9. Bonn (2023) V2–V40. Verfügbar unter: https://www.dge.de/fileadmin/dok/wissenschaft/ernaehrungsberichte/15eb/15-DGE-EB-Vorveroeffentlichung-Kapitel9.pdf
Juul, F., Vaidean, G., & Parekh, N. (2021). Ultra-processed Foods and Cardiovascular Diseases: Potential Mechanisms of Action. Advances in nutrition (Bethesda, Md.), 12(5), 1673–1680.
Lane, M. M., Gamage, E., Du, S., Ashtree, D. N., McGuinness, A. J., Gauci, S., Baker, P., Lawrence, M., Rebholz, C. M., Srour, B., Touvier, M., Jacka, F. N., O'Neil, A., Segasby, T., & Marx, W. (2024). Ultra-processed food exposure and adverse health outcomes: umbrella review of epidemiological meta-analyses. BMJ (Clinical research ed.), 384, e077310.
Lane, M. M., Gamage, E., Travica, N., Dissanayaka, T., Ashtree, D. N., Gauci, S., Lotfaliany, M., O'Neil, A., Jacka, F. N., & Marx, W. (2022). Ultra-Processed Food Consumption and Mental Health: A Systematic Review and Meta-Analysis of Observational Studies. Nutrients, 14(13), 2568.